Die Komplexität der Steuergesetze hat in den letzten Jahren stark zugenommen, und neue Transparenzanforderungen setzen die Finanzinstitute zunehmend unter Druck, ihre Prozesse im Zusammenhang mit der Verwaltung von Steuerdaten zu verbessern. Die komplexen Herausforderungen in der grenzüberschreitenden Besteuerung und unterschiedliche Steuersätze für unterschiedliche Anlageklassen veranlassen immer mehr Finanzinstitute, ihre Prozesse in Bezug auf Steuerdaten zu straffen. Damit wollen sie die Notwendigkeit manueller Eingriffe reduzieren und Automatisierung ermöglichen. Egal, ob Finanzinstitute bereits Projekte verfolgen oder solche eben erst initiieren, sie sollten sich die folgenden drei Fragen stellen:
1. Erhalten wir die richtigen Daten?
Da sich Steuern immer mehr auf die Renditen auswirken, können IT und Operations starke Argumente für Veränderungen an Daten und Systemen liefern, die die Steuerprozesse verbessern. Die Komplexität sich möglicherweise überlappender Bestimmungen in unterschiedlichen Steuersystemen zu bewältigen, ist für die Steuer-Compliance eines Finanzinstituts von grösster Bedeutung. Hier wird deutlich, dass robuste Datenverwaltungssysteme vonnöten sind. Damit Kunden ihre Anlageentscheidungen gut informiert treffen können und verstehen, wann eine Transaktion einer Besteuerung unterliegt, ist es äusserst wichtig, von den Finanzinstituten genaue – auch historische – Daten zu erhalten.
2. Wie können wir die technologischen Anforderungen meistern?
Vielen ist mittlerweile klar, dass die sich wandelnden steuerlichen Anforderungen weitreichende Folgen für Finanzinstitute haben können, bis hin zum Produktangebot und die Rentabilität. Daher überlegen immer mehr Finanzinstitute, was sie tun müssen, um dem gerecht zu werden, und führen geeignete Prozesse ein. In der Planungsphase gilt es dabei einige Herausforderungen zu meistern. So muss beispielsweise sichergestellt werden, dass Daten leicht «konsumierbar» und digitalisiert sind. Darüber hinaus müssen neue Daten einfach in bestehende Systeme und Prozesse integrierbar sein. Die neuen steuerintensiven Rahmenbedingungen zwingen die Finanzinstitute, Modelle zur Beschaffung von Steuerdaten zu überdenken und den Bedarf an neuen Datenmanagementsystemen zur Zentralisierung der Daten zu evaluieren.
3. Sind wir für Komplexität gerüstet?
Dass die Veränderungswelle in den Steuersystemen ausläuft, ist nicht absehbar, daher müssen die Finanzinstitute sicherstellen, dass die von ihnen heute eingeführten Prozesse flexibel sind. Gleichzeitig müssen diese einen Startpunkt für die End-to-End-Automatisierung bilden. Angesichts der Steuerlast, der die Branche unterliegt, sind die Finanzinstitute gut beraten, veraltete manuelle Prozesse, Systeme und Tools durch automatisierte zu ersetzen. Diese tragen dazu bei, die Verwaltung von Steuerdaten zu straffen. Mit einem starken Basis für die Verwaltung von Steuerdaten sind Finanzinstitute besser positioniert, um die Notwendigkeit manueller Eingriffen zu reduzieren. Gleichzeitig erleichtern sie ihren Kunden den Zugang zu den massgeblichen Steuersätzen für einzelne Transaktionen.
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Jürg Stalder
Jürg Stalder ist seit 2014 Senior Product Manager für Referenzdaten bei SIX. In dieser Funktion ist er verantwortlich für die Entwicklung von Datendiensten, die Finanzinstitute dabei unterstützen, steuerliche und regulatorische Anforderungen sowie Compliance-Vorschriften zu erfüllen. Dazu gehören Vorgaben im Rahmen von FATCA, dem IRS Code 871(m), CRS (AEI) und der Finanztransaktionssteuer. Jürg Stalder hat einen Master in moderner Geschichte und Politikwissenschaft (Universität Bern, Schweiz) und einen CAS Finanzmarktregulierung von der Universität Zürich.