Akteure auf der ganzen Welt spannen für Finanzedukation zusammen


Akteure auf der ganzen Welt spannen für Finanzedukation zusammen

Mit einer Rally für Schulklassen unterstützen SIX und das Schweizer Finanzmuseum zum zweiten Mal in Folge die Global Money Week des OECD International Network on Financial Education. Im Interview erzählen Andrea Weidemann und Franziska Garbe, wie sie damit bei Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld fördern wollen.

Um was geht es in der Rally von SIX und dem Schweizer Finanzmuseum?

Franziska Garbe: Während zwölf Wochen sollen Jugendliche der Sekundarstufe 1 mit einem kleinen Budget ein möglichst klimafreundliches Klassenlager planen – und dieses dann in einem kurzen Video bewerben.
 

Somit beinhaltet die Aufgabenstellung Umwelt- und Finanzfragen?

F.G.: Ja, denn wir sind der Meinung: Ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld beinhaltet auch verantwortungsvollen Konsum. Das bedingt, dass ich weiss, was mein Kaufverhalten für Folgen hat – auch für die Umwelt. Den meisten Kindern und Jugendlichen muss man das heute gar nicht mehr erklären. Aber jedem von uns tut es gut, sich ab und zu bewusst mit dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen: Was brauchen wir wirklich und worauf können wir verzichten?

 

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld beinhaltet auch verantwortungsvollen Konsum.

Andrea, das Finanzmuseum engagiert sich für die Finanzbildung in der Schweiz. Wieso gibt es deiner Meinung nach Bedarf, bereits bei Kindern und Jugendlichen das Thema Finanzen aufzugreifen?

Andrea Weidemann: Leider ist eine zunehmende Jugendverschuldung auch in der Schweiz ein Thema, und diversen Studien zufolge wird das vermutlich in Zukunft auch noch zunehmen, je stärker auch beim Bargeld die Digitalisierung erfolgt. Die Kinder und Jugendlichen sehen natürlich viel weniger direkt, ob das Sparschwein leer ist, wenn dieses im virtuellen Raum steht. Als Museum haben wir auch einen Bildungsauftrag, und setzen daher mit diversen Programmen bereits bei Kindern und Jugendlichen an, um den Umgang mit Geld und Finanzen positiv zu beeinflussen.

Wieso hat letztes Jahr das Team der Schule Milchbuck gewonnen?

A.W.: Die Gewinnerklasse hat ein originelles Video eingereicht, das im Detail beschrieben hat, wie das Budget eingesetzt wird, und zudem mit dem begrenzten Budget ein wirklich tolles Projekt geplant. Was uns sehr gefallen hat, war, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur gut budgetiert haben, sondern auch ganz bewusst nachhaltige Entscheidungen innerhalb des Projekts getroffen und diese benannt haben.

 

Leider ist eine zunehmende Jugendverschuldung auch in der Schweiz ein Thema.

Was machen die Schulklassen mit dem Preisgeld?

A.W.: Das Preisgeld geht in die Klassenkasse, danach sind die Klassen eigentlich frei in der Entscheidung, was sie damit machen. Die Vorjahresgewinner haben Ihre Preisgelder tatsächlich alle für die Umsetzung der Klassenlager, wie in der Aufgabe beschrieben, eingesetzt – das freut uns natürlich sehr!

Wieso unterstützt SIX gerade diese Initiative?

F.G.: Was uns gefällt ist der internationale Aspekt: Während einer Woche spannen jedes Jahr Akteure auf der ganzen Welt für das Thema Finanzedukation zusammen. Da entsteht eine tolle Dynamik und es ist viel effektiver als die Massnahme eines einzelnen.