Die Bemühungen zur Förderung einheitlicher Standards für Nachhandelsdaten für alle Anlageklassen, die MIFID II (Markets in the Financial Instruments Directive II) unterliegen, werden von Branchenvertretern weiter vorangetrieben. Marc Berthoud, Head Exchange Data Strategy der Schweizer Börse bei SIX, nahm an einem Webinar der FIX Trading Community teil, in dem die wichtigsten Vorteile des MMT-Standards für die Qualität von Nachhandelsdaten beleuchtet wurden.
Erfolgreiche branchenweite Zusammenarbeit
Die MMT-Initiative ist ein positives Beispiel für eine erfolgreiche branchenweite Zusammenarbeit, bei der Handelsplätze, Meldestellen, Datenvendoren sowie Firmen der Buyside und Sellside gemeinsam einheitliche Standards erarbeiten. Vor der Entwicklung der MMT gab es keinen einheitlichen Datenstandard für das Trade Flagging. Jeder Handelsplatz verfügte über seine Flags, und Datenvendoren implementierten ihre proprietäre Logik. Ohne die MMT-Harmonisierung hätten alle Beteiligten entlang der Marktdaten-Wertschöpfungskette ihre eigene Lösung zur Einhaltung der Trade Flagging Verpflichtungen RTS I und RTS II von MIFID II implementiert. Dies wäre zwar konform, aber nicht standardisiert gewesen, was zu schlechter Qualität und höheren Verarbeitungskosten der Daten für alle Marktakteure geführt hätte.
MMT ist eine effiziente Lösung, um den Marktakteuren das Trade Flagging zu erleichtern.
Marc Berthoud, Head Exchange Data Strategy
Hilfe bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen
«Der FIX MMT-Datenstandard ist eine effiziente operative Lösung, die den Marktakteuren hilft, die in MiFID II dargelegten Anforderungen bezüglich Trade Flagging zu erfüllen. Die MMT unterliegt der FIX-Governance und wird als nützlicher, neutraler und entwicklungsfähiger Standard aufrechterhalten», erklärt Marc Berthoud. Die MMT wird zunehmend in der gesamten Marktdaten-Wertschöpfungskette eingesetzt. Eine Umfrage während des FIX-Webinars ergab, dass 36% der Befragten die MMT häufig und 27% gelegentlich verwenden. Dennoch gab eine beträchtliche Minderheit von 36% in der Umfrage an, dass sie die MMT überhaupt nicht nutzen. «Es ist klar, dass wir die Organisationen, die den MMT Standard nicht nutzen, besser informieren und aufklären müssen», sagte er.
Glücklicherweise sieht die überwältigende Mehrheit der Zuhörer einen erheblichen Wert in der MMT. 93% sagten in der Webinar-Umfrage, dass sie grossen Wert in der Anzeige und Verteilung von standardisierten Trade Flags wie der MMT sehen, was Marc Berthoud als sehr ermutigend bezeichnete.
Förderung der Transparenz
Die MMT spielt bereits eine wichtige Rolle bei der Erhöhung der Nachhandels-Transparenz, ein Thema, das den Regulierungsbehörden Sorge bereitet hat. «Nachhandels-Transparenz informiert in der Regel darüber, ob die Kursinformationen gültig sind oder nicht; an welchem Handelsplatz die Ausführung stattfand; welche Art von Marktmechanismus für das Liquiditätspooling verwendet wurde; ob die Interaktion zwischen Käufer(n) und Verkäufer(n) bilateraler oder multilateraler Natur war; welcher Grad an Vorhandels-Transparenz vor der Ausführung angezeigt wurde; welcher Genauigkeitsgrad des Zeitstempels für die Bestimmung der exakten Reihenfolge der Ausführungen verfügbar ist; und ob die Publikation des Abschlusses sofort oder verzögert erfolgt», fügte Marc Berthoud hinzu.
Verfolgen Sie das vollständige Webinar (auf Englisch)
Bessere Daten für Best Execution
Die Wichtigkeit der Daten-Standardisierung und die Massnahmen der Schweizer Börse zur Erhöhung der Marktdatenqualität, welche zu mehr Transparenz, geringerer Fragmentierung und besserer Preisfindung führen, unterstreicht Marc Berthoud auch in seinem Fachartikel «The long way towards data excellence» (auf Englisch). Die Schweizer Börse verfügt über einen soliden Erfolgsausweis bei der konsistenten Lieferung von Marktdaten in hoher Qualität, sowohl bezüglich Inhalt als auch Latenzzeit. SIX beteiligt sich zudem aktiv an Brancheninitiativen zur Förderung besserer Datenstandards. Mehr erfahren