Weltweiter Erfolg durch Präsenz vor Ort


Weltweiter Erfolg durch Präsenz vor Ort

Um weltweit erfolgreich zu sein, braucht es neben einer Präsenz vor Ort auch ein profundes Wissen über lokale Bedürfnisse – und manchmal einfach auch genug Wind in den Segeln.

Der englische Schriftsteller Charles Dickens hat gesagt: «Die Welt gehört denen, die zu ihrer Eroberung ausziehen, bewaffnet mit Sicherheit und guter Laune.» Beides kann sicher nicht schaden. Drei unterschiedliche Perspektiven zeigen, dass es aber auch noch ein paar andere Dinge braucht, wenn man global erfolgreich sein will.

Der Weltumsegler

Mit seinen 27 Jahren war Alan Roura bereits zum zweiten Mal nach 2016 der jüngste Teilnehmende an der Vendée Globe, der härtesten Regatta. Der Schweizer hat die Erde in 95 Tagen solo umrundet und kam am 11. Februar 2021 als 17. von 33 Startenden ins Ziel. 2024 will er wieder antreten – mit schnellerem Boot und grösserem Team.

«Es ist schon seltsam, ich segelte um die ganze Welt, doch Zeitzonen oder Landesgrenzen haben mich nicht tangiert. Indem ich mich an der Coordinated Universal Time orientierte, hielt ich meinen Tagesrhythmus auch nahe des Südpols, wo die Nächte wenige Stunden kurz sind. Ob Mittwoch oder Sonntag war, konnte mir hingegen egal sein. Dank der Karte wusste ich, ob ich mich gerade südlich von Kapstadt, Tokio oder Perth befand. Das motivierte mich, denn ausser dem Kap Hoorn sah ich während dreier Monate kaum Land. Dafür sah ich etwas, was sonst niemand sieht. Die Momente allein auf dem Ozean sind einzigartig, keiner ist reproduzierbar. Diese Magie verpuffte allerdings, wenn Flaute herrschte oder technische Probleme auftraten, die Konkurrenz aufholen beziehungsweise davonziehen konnte. Dank meinem sechsköpfigen Team zu Hause und vor allem dank meiner Tochter, die vier Monate vor dem Start auf die Welt gekommen war, habe ich nicht aufgegeben. Sie wollte ich stolz machen, ihr ein Vorbild in Sachen Durchhaltewillen sein.»

Der Marktentwickler

Martin Frech ist Chief Strategy Officer von DKSH und leitet die E-Commerce-Abteilung. Das Zürcher Unternehmen unterstützt Firmen bei der Expansion nach und dem Wachstum in Asien. Unter anderem brachte DKSH den Impfstoff von AstraZeneca nach Thailand und hat den Vertrieb von mehr als 80 Millionen Dosen Covid-19-Impfstoff in Asien gesichert.

«Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Produkt entwickelt, das im Nu zum Kassenschlager wird. Nun möchten Sie es in andere Länder bringen – vor allem nach Asien mit den hohen Wachstumsraten und der grösser werdenden Mittelschicht. Doch Sie haben dort weder Niederlassung noch Vertrieb. Und damit auch kein Marketing, keinen Verkauf, keine Fabrik, keine Lagerhalle und keine Zulassung. Ein Markteintritt kann 5 bis 10 Millionen Schweizer Franken kosten, und es wird drei bis fünf Jahre dauern, bis ihr Produkt im Verkaufsregal steht. Und denken Sie nicht, das ginge ohne Anpassungen. Die Menschen in Schwellenländern kaufen Shampoo als Einzelportionen, denn eine 400-Milliliter-Flasche würde einem Monatssalär entsprechen. In Thailand darf alles etwas süsser sein. Und in Singapur steht ein englischer Name für Qualität. Wir bei DKSH beschäftigen uns seit über 150 Jahren mit solchen Eigenheiten. Wir brachten zum Beispiel die Produkte von Mars nach Kambodscha und ermöglichten Lego die Expansion nach Thailand – und Ihr Produkt ist, wenn Sie das möchten, in Kürze flächendeckend in ganz Indonesien verfügbar.»

Der Alpinist

Als Head SIX SIS ist Stephan Hänseler verantwortlich für die Dienstleistungen, die SIX als Schweizer Zentralverwahrerin anbietet, sowie für das internationale Verwahrungsgeschäft. Vor SIX hat der begeisterte Bergsteiger über zwei Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen bei Credit Suisse und UBS in Zürich und Singapur gearbeitet. 

«SIX ist mit SIX SIS und Iberclear die Zentralverwahrerin für schweizerische und spanische Wertpapiere. Zusätzlich verwahren wir für unsere internationalen Custody-Kunden, von Zürich, Madrid und Olten aus, Wertschriften für über 50 Märkte. Von London aus und mit unseren neuen Niederlassungen in New York und Singapur weiten wir unsere globale Präsenz kontinuierlich aus. Es ist wichtig, in allen Zeitzonen vor Ort zu sein, um unseren Kunden bewährte, voll integrierte Dienstleistungen für jegliche Anlageklassen direkt und marktspezifisch anzubieten. Bei allen internationalen Ambitionen gilt es, unsere Heimmärkte nicht zu vernachlässigen. In den Schweizer Alpen gibt es die eindrücklichen, über 4000 Meter hohen Zwillingsgipfel Castor und Pollux. Ich vergleiche diese gerne mit unserem Verwahrungsgeschäft: Castor verkörpert unsere Dienstleistungen, die wir als nationale Zentralverwahrerin erbringen dürfen. Der etwas kleinere Pollux repräsentiert das internationale Custody-Geschäft. Genau wie die Besteigung von Pollux ist dieses technisch anspruchsvoller und geniesst deshalb in den nächsten Jahren unsere volle Aufmerksamkeit.»