Healthcare-Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotech und Medtech machen ein Drittel der gesamten Marktkapitalisierung aller an der SIX Swiss Exchange kotierten Unternehmen aus. Es überrascht daher nicht, dass sich so viele Biotech-Firmen für einen Börsengang in der Schweiz entschieden haben.

Neben ihrer weltweit führenden Rolle in der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung und dem tiefen Talentpool verfügt die Schweiz über einen enormen inländischen Investorenmarkt mit einer langen Tradition in der Finanzierung innovativer Biotech-Unternehmen.

Die beiden sektorspezifischen Indizes – SXI Life Sciences und SXI Bio+Medtech – haben der Branche zudem zusätzliche Sichtbarkeit verliehen, insbesondere bei ausländischen Investoren. Dies trägt weiter zur Steigerung der Liquidität am Markt bei.
 

Schweizer Unternehmen ergreifen Massnahmen im Bereich ESG

Aufgrund der zunehmenden regulatorischen Anforderungen sehen sich Schweizer Unternehmen, auch in der Biotech-Branche, mit wachsendem Druck konfrontiert, ihr Engagement für ökologische, soziale und unternehmerische Verantwortung (Environmental, Social and Governance, ESG) nachzuweisen.

Gemäss Schweizer Recht müssen nun mehr Unternehmen Klimaberichte nach dem Rahmenwerk der internationalen «Task Force on Climate-related Financial Disclosures» (TCFD) veröffentlichen und ihre Lieferketten einer strengen Prüfung unterziehen («Due Diligence»), um sicherzustellen, dass sie Menschenrechtsverletzungen minimieren und strenge Umweltschutzstandards einhalten.

Investoren legen immer grösseren Wert auf ESG-Aspekte, und einige drohen sogar damit, sich von Unternehmen zu trennen, die sie als nicht nachhaltig erachten.

Im Bereich der Biotechnologie verstärken viele Unternehmen ihre Berichterstattung und konzentrieren sich dabei nicht nur auf den ökologischen Fussabdruck ihrer Aktivitäten, sondern auch auf die sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Dazu gehören Details zu Patienten- und Mitarbeitersicherheit, Tierschutzstandards bei Tierversuchen, Sicherheitspraktiken bei klinischen Studien sowie verantwortungsvolle Forschungs- und Entwicklungsverfahren.

Als grösste Herausforderung bei der ESG-Berichterstattung sehen die Unternehmen jedoch die Aufbereitung relevanter Daten und das Informationsmanagement.
 

Unterstützung durch die Börsen

Börsen wie SIX Swiss Exchange spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Unternehmen bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele. So können Börsen dazu beitragen, Kapital in nachhaltige Unternehmen und Projekte zu lenken, indem sie Plattformen anbieten, Transparenz fördern und den Zugang zu ESG-Daten ermöglichen.

Darüber hinaus können Börsen sowohl kotierten Schweizer als auch internationalen Unternehmen gezielte Unterstützung anbieten, etwa bei der Erfüllung ihrer zunehmenden nichtfinanziellen Berichtspflichten und bei der Sensibilisierung der Investoren für ihre Nachhaltigkeitsleistungen.

SIX Swiss Exchange beispielsweise ermöglicht börsenkotierten Unternehmen seit Juli 2017, freiwillig über ihre Nachhaltigkeitspolitik und -praxis zu berichten. Bis heute haben sich rund 50 an der SIX Swiss Exchange kotierte Unternehmen für diese freiwillige Berichterstattung entschieden. Viele Unternehmen betonen, dass sie mit Hilfe der Berichte ihre Sichtbarkeit und ihr Profil bei ESG-bewussten Anlegern verbessern konnten.

Zu den weiteren Initiativen von SIX gehören die Kennzeichnung nachhaltiger Anleihen, die Lancierung von ESG-Indizes, der Zugang zu hochwertigen ESG-Datensätzen, die Erstellung eines Nachhaltigkeitshandbuchs für Emittenten und spezielle Schulungsprogramme/Workshops sowie Zertifikatskurse in Zusammenarbeit mit führenden Schweizer Universitäten.

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