Ab dieser Woche können Kundinnen und Kunden von acht Schweizer Banken und zwei Drittanbietern bankübergreifend ihre Konten miteinander verbinden, um Kontoinformationen in einer einzigen App zu aggregieren und anzeigen zu lassen. Über 30 Banken bieten die dafür nötige Datenschnittstelle an. Darüber hinaus können Bankkunden diese Informationen individuell und zielgerichtet über dieselbe Schnittstelle auch in Apps von Drittanbietern (z. B. Fintechs) nutzen. Mögliche Anwendungsbeispiele umfassen zurzeit unter anderem Übersicht von Konten, Ausgabenanalysen und Budgetplaner.

Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahren immer mehr Banken ihren Kundinnen und Kunden den Zugang zu ihren Kontodaten über Drittapps ermöglichen. Gleichzeitig werden weitere Finanzinstitute eigene Multibanking-Angebote lancieren und auch Nicht-Banken innovative Services zur Verfügung stellen. Damit entsteht schrittweise ein offenes Ökosystem, das allen Marktteilnehmenden zugutekommt. Für Kundinnen und Kunden von Banken ist damit zu erwarten, dass sukzessive neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt kommen, die ihren Finanzalltag vereinfachen und den Zugang zu Finanzinformationen transparenter gestalten.

Mit der Lancierung von Multibanking für Private leisten die teilnehmenden Banken einen grossen Beitrag für die Etablierung von Open Finance in der Schweiz. Die technische Grundlage dazu bildet die von SIX betriebene offene Plattform bLink. Sie ermöglicht den standardisierten und sicheren Datenaustausch zwischen Finanzinstituten und Drittanbietern.

Gemeinsame Initiative des Schweizer Finanzplatz

Der Start von Multibanking für Privatkundinnen und -kunden diese Woche ist das Ergebnis einer über mehrere Jahre dauernden, breit abgestützten Brancheninitiative. Die Multibanking-Initiative wurde 2022 durch den Verein Swiss Fintech Innovations (SFTI) lanciert. Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBA) koordinierte anschliessend den Abschluss eines Memorandum of Understanding, das im Mai 2023 von zahlreichen Schweizer Banken unterzeichnet wurde. Darin verpflichteten sich die Institute, Kontodaten von Privatkonten über standardisierte Schnittstellen zugänglich zu machen. Ein zentrales Ziel der Multibanking-Initiative war von Anfang an, auch Nichtbanken den sicheren und kontrollierten Zugang zu Bankdaten zu ermöglichen – immer unter der Voraussetzung der ausdrücklichen Zustimmung von Bankkundinnen und -kunden.

Christoph Müller, Head Banking Services & Mitglied Executive Board, SIX: «Open Banking gewinnt in der Schweiz weiter an Fahrt. Mit dem heutigen Start von Multibanking geht ein konkreter Anwendungsfall für Privatkundinnen und -kunden live. Wir freuen uns, dass zahlreiche Banken diesen Meilenstein über unsere Open Banking-Plattform bLink umsetzen. Jetzt gilt es, den Ausbau gemeinsam voranzutreiben ‒ denn je mehr Institute mitmachen, desto vollständiger wird das Angebot, desto grösser der Mehrwert für die Kundinnen und Kunden und desto besser die Voraussetzungen für innovative Produkte.»

bLink als effiziente technologische Grundlage für Multibanking

Die Umsetzung von Multibanking erfolgt über die führende Schweizer Open Banking-Plattform bLink, die von SIX betrieben wird. bLink basiert auf standardisierten APIs (Programmierschnittstellen), die einen sicheren und kontrollierten Austausch von Bankkundendaten gewährleisten, unabhängig davon, ob es sich um etablierte Banken oder neue Marktteilnehmer handelt. Der Zugriff erfolgt ausschliesslich mit ausdrücklicher Zustimmung der Kundinnen und Kunden. Modernste Verschlüsselungsverfahren und Zugriffsrechte stellen sicher, dass Datenintegrität und Sicherheit jederzeit gewährleistet sind. Die bLink-Plattform wird in enger Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Banken und Fintechs weiterentwickelt und ist auf nationale Marktanforderungen zugeschnitten.

Weitere Informationen zu bLink und den teilnehmenden Finanzinstituten und Drittanbietern:
Multibanking Landingpage
SIX Blog zu Multibanking


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Über SIX
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