Den Auftakt zur Fachtagung machte Christian Reuss, Head SIX Swiss Exchange. In seinen einführen­den Worten zeigte er auf, wie SIX kotierte Unternehmen dabei unterstützt, durch die Herausforderungen von Regulierung und Bran­chentrends zu navigieren.

Nach einem Update von SIX Exchange Regulation, die alle ab 2024 geltenden Regeln auch auf ihrer Webseite publiziert, folgte eine Podiumsdiskussion zur Frage, wie ESG-Ratings die Investitionen von Anlegern beeinflussen können. Einigkeit herrschte darüber, dass ESG-Ratings heute insbe­sondere von Grossinvestoren als Kriterium herangezogen werden, um zu entscheiden, ob sie über­haupt in ein Unternehmen investieren. Standardisierte Daten spielen dabei eine entscheidende Rolle, nicht zuletzt, weil Unternehmens- und Nachhaltigkeitsberichte zunehmend automatisiert und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) analysiert werden.

Die anschliessenden Vorträge zu aktuellen geopolitischen Risiken und makroökonomischen Entwick­lungen lieferten fundierte Marktanalysen, bevor die Universität St. Pölten eine Studie zum Einfluss von «Finfluencern» in der DACH-Region vorstellte. Die in Kooperation mit der Handelshochschule Leipzig, dem IR Club und weiteren Partnern durchgeführte Studie ist der erste wissenschaftlich breit abgestützte Einblick in eine weitgehend unbekannte Branche.

Das Panel zum Thema Shareholder Activism zeigte eindrucksvoll die Vielfalt der möglichen Kritik­punkte und -formen von Aktionären. Diese Realität kontrastiert stark mit einer Vorstellung, in der plötzlich ein grosser, professioneller Angreifer mit einer feindlichen Übernahme droht. Für viele der Anwesenden dürfte dieser Einblick mindestens ebenso bedeutende Erkenntnisse geliefert ha­ben wie die nachfolgende Diskussion über den Einfluss von KI auf die Investor Relations der Zukunft. Die aufgezeigten Chancen und Herausforderungen, etwa bei der Wissensgenerierung, der Content-Erstellung oder der Problemlösung, mündeten in einer klaren Botschaft zu KI: Es gilt jetzt mit Experi­mentieren zu starten.

In den beiden Break-Out-Sessions wurden dann noch einmal Themen aufgegriffen, die regelmässig Teil des operativen IR-Alltags sind: So die Frage, wie sich der Aktienhandel in der aktuellen fragmentierten Welt entwickelt und das übergeordnete Thema der Planung, Durchführung und Erfolgsmessung von Investor Relations. Natürlich kam an diesem inhaltsreichen Tag auch das Networking beim Lunch und in den Pausen nicht zu kurz, und Lorna Davie informierte als Präsidentin des IR Club Schweiz über die vergangenen und geplanten Aktivitäten der Interessengemein­schaft börsenkotierter Unternehmen. Diese setzt sich für die Anliegen des Investor-Relations-Berufs ein.

In seinem enthusiastischen Schlussreferat pries der IR-Headhunter Oskar Yasar die wachsende Be­deutung und Anerkennung der Investor Relations Manager. Er unterstrich, wie sehr sich deren Qualifizierung in den letzten Jahrzehnten verbessert habe und so auch ganz neue Karrierechancen auf C-Level schaffe. Ähnlich hatte sich in einem Gespräch zuvor auch Adrian Widmer, CFO von Sika, geäussert. Er nehme Investor Relations heute als viel breiter und tiefer wahr und schätze vor allem deren Fähigkeit, das Feedback der relevanten Stakeholder ins Unternehmen zu tragen.

Die Konferenz bot den Teilnehmenden zudem auch wieder ausreichend Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen sowie Wissen und Erfahrungen auszutauschen. Wir freuen uns, unsere Emittenten auch im nächsten Jahr wieder an der 18. Investor Relations Conference am 3. Dezember 2024 begrüssen zu dürfen.

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