Future of Finance 2025/26

Future of Finance 2025/26

Ein Einblick in die Gedankenwelt von Führungskräften aus der weltweiten Finanzbranche zu den Themen Wachstum, Wertschriftenhandel, Regulierung und Daten.

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Vorwort

Die Widerstandsfähigkeit der Finanzmärkte und der Menschen, die dahinter stehen, ist bemerkenswert. Die diesjährige Studie Future of Finance unterstreicht das wiedergewonnene Vertrauen der Führungskräfte in die wirtschaftliche Entwicklung. Obwohl sich die Handelsbedingungen und der regulatorische Rahmen laufend verändern, konzentrieren sich die Führungskräfte weiterhin auf Wachstum und sind bereit, sich bietende Chancen zu nutzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ambitionen der globalen Finanzmarktteilnehmer nach wie vor gross sind.

Dauerhafter Erfolg hängt von Zusammenarbeit ab, und diese ist in der gesamten Branche erforderlich. Starke Märkte erfordern die aktive Beteiligung sowohl von Privatanlegerinnen und -anlegern als auch von institutionellen Anlegern auf den Primär- und Sekundärmärkten. Fortschritte wie kürzere Abwicklungszyklen können nur durch eine enge Kooperation mit den Gegenparteien erreicht werden. Ebenso erfordert die Bewältigung von Marktvolatilität einen effizienten Informationsfluss zwischen Back-, Middle- und Front-Office, unterstützt durch vertrauenswürdige, hochwertige Daten.

Als führende paneuropäische Infrastrukturanbieterin steht SIX im Zentrum dieser Transformation. Wir setzen uns dafür ein, die Liquidität zu verbessern, Innovationen im Post-Trading zu liefern, unsere Kunden durch regulatorische Veränderungen zu begleiten und zuverlässige Daten bereitzustellen, damit Unternehmen Volatilität souverän meistern können.

Die Future of Finance ist nichts, worauf wir einfach warten können. Wir müssen sie gemeinsam aktiv gestalten. Durch Zusammenarbeit und vertrauensvolle Partnerschaften können wir Lösungen für die Herausforderungen von heute und morgen finden und stärkere, wettbewerbsfähigere Märkte aufbauen.

Ich lade Sie ein, die in dieser Studie dargelegten Perspektiven zu erkunden, und hoffe, dass sie Sie zu neuen Denkansätzen hinsichtlich der sich bietenden Chancen inspirieren.

Bjørn Sibbern
CEO SIX

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Zusammenfassung

Willkommen zur vierten jährlichen Studie der Reihe Future of Finance von SIX – die Benchmark-Analyse zu den Erwartungen von Führungskräften der globalen Finanzindustrie. Sie zeigt, dass im Umfeld sich verändernder Marktbedingungen das Vertrauen der Finanzinstitute seit unserer letzten Studie weltweit wieder deutlich gestiegen ist.

Zuversicht trotz Marktunsicherheit

Sowohl hinsichtlich der Erwartungen an das allgemeine wirtschaftliche Umfeld als auch hinsichtlich der eigenen Wachstumsaussichten der Unternehmen ist eine deutliche Zunahme der Zuversicht zu verzeichnen. Gleichzeitig herrscht die Erkenntnis vor, dass sich die Welt verändert hat. Hindernisse für den internationalen Handel gelten als grösste potenzielle Herausforderung. Während weitgehend Einigkeit darüber besteht, dass Marktunsicherheit nun ein langfristiges Phänomen ist, sind sich Führungskräfte uneinig, ob das als Chance oder als Herausforderung zu betrachten ist.

Breitere Beteiligung am Kapitalmarkt

Börsen sollen die Liquidität verbessern, um mehr Privatanlegerinnen und -Anleger für den Wertschriftenmarkt zu gewinnen. Die europäischen Befragten unterstützen eine Reihe von Massnahmen, die ihre heimischen Börsen zur Verbesserung der Liquidität ergreifen könnten. Dazu gehören die Konzentration auf Nischenmärkte oder aufstrebende Branchen und die erleichterte Verfügbarkeit einer grösseren Anzahl von ETFs. Führungskräfte sehen Innovationen im Post-Trading als wichtigsten Weg zur Förderung des institutionellen Sekundärmarkthandels.

Die sich ständig wandelnden Regulierungen

Führungskräfte reagieren unterschiedlich auf die Umstellung im Settlement auf T+1 in der EU, der Schweiz und Grossbritannien. Der Aspekt der Zusammenarbeit spielt jedoch für viele Unternehmen eine zentrale Rolle spielt bei ihren Vorbereitungen. Die Fragmentierung der Vorschriften wird als potenzielles Hindernis für die EU angesehen, ihre Ziele mit der Savings and Investment Union zu erreichen. Darüber hinaus wird allgemein davon ausgegangen, dass sich die Entwicklungen bei internationalen Sanktionen aus operativer Sicht auf Unternehmen auswirken werden.

Datenanforderungen in Zeiten volatiler Märkte

Das führt zu der Prognose, dass die Ausgaben für Regulierungs- und Compliance-Daten am stärksten steigen werden. Alle Befragten hatten während der zollbedingten Marktvolatilität zu Beginn dieses Jahres mit datenbezogenen Herausforderungen zu kämpfen, die von Inkonsistenzen bis hin zu Problemen mit dem Datenvolumen und der Datenqualität reichten. Private Markets gelten aus datentechnischer Sicht als unterentwickelt, während festverzinsliche Wertpapiere in Bezug auf die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten hinter ihren traditionellen Pendants zurückbleiben.

Rahmenbedingungen der Erhebung
Für die jährliche Studie Future of Finance befragte Censuswide im Auftrag von SIX Führungskräfte aus 291 internationalen Finanzinstituten aus dem Asset Management, Wealth Management, Asset Servicing und Investment Banking in Deutschland, Hongkong, Singapur, Spanien, der Schweiz, Grossbritannien und den USA. Die Umfrage wurde zwischen dem 11. und 18. Juni 2025 durchgeführt und umfasste Fragen zu vier Schlüsselthemen: Wachstum, Wertschriftenhandel, Regulierung und Daten. Die in dieser Studie dargestellten Ergebnisse spiegeln daher die Einstellungen der Befragten zum Zeitpunkt der Umfrage wider.

Wachstum

Zuversicht trotz Marktunsicherheit

Finanzinstitute weltweit sind sowohl hinsichtlich der Wirtschaftsaussichten als auch ihrer Wachstumsprognosen optimistisch. Sie teilen auch eine gemeinsame Sichtweise in Bezug auf die Marktunsicherheit. Finden Sie heraus, ob sie diese Unsicherheit eher als Chance oder als Herausforderung betrachten.


Veränderung ist ein durchgängiges Thema unserer Studienreihe Future of Finance. Die Themen, die Finanzinstitute beeinflussen wie Technologie und wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben sich im Laufe der Jahre ständig verändert. Für die Führungsetagen ist die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen, nicht nur wünschenswert, sondern notwendig. Der in der diesjährigen Studie festgestellte Anstieg des Vertrauens in das Wachstum ist ein Beleg dafür. Die Antworten von Führungskräften aus aller Welt zeugen von einer ausgesprochen optimistischen Haltung.

Für die nächsten 12 Monate erwarten 69 % eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds für ihr Unternehmen. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber unserer Umfrage von 2024/25 (53 %) und eine Rückkehr zu dem stärkeren Optimismus der Vorjahre (siehe Grafik 1). Angesichts der Tatsache, dass die Leitindizes in diesem Jahr in Regionen wie Deutschland, Singapur, der Schweiz, Grossbritannien und den USA Rekordhöhen erreicht haben und in den anderen untersuchten Regionen (Hongkong und Spanien) auch rapide gestiegen sind, ist es verständlich, dass die Führungskräfte zuversichtlich sind.

1. WIE WERDEN SICH DIE WIRTSCHAFTLICHEN RAHMENBEDINGUNGEN FÜR IHR UNTERNEHMEN IN DEN NÄCHSTEN 12 MONATEN VERÄNDERN?

69 % der Führungskräfte erwarten eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds.

Die optimistischsten Regionen sind Singapur (80 %), Deutschland (80 %) und die Schweiz (77 %). Die Einstellung in Deutschland und der Schweiz hat sich seit der letzten Veröffentlichung von Future of Finance erheblich verändert. Damals sahen weniger als 35 % der Befragten in jeder Region eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds, was bedeutet, dass sich die positive Stimmung in diesen Regionen in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hat.

Ähnlich optimistisch sind die Befragten hinsichtlich der Wachstumsaussichten ihrer eigenen Unternehmen für die nächsten drei Jahre. 56 % schätzen diese als gut ein – ein Anstieg von 16 % gegenüber der Umfrage des Vorjahres. Weniger als 1 % schätzt die Wachstumsaussichten ihres Unternehmens als schlecht ein und geht davon aus, dass sich das wirtschaftliche Umfeld im nächsten Jahr verschlechtern wird.

Die Befragten aus Singapur (75 %) und der Schweiz (63 %) sind am zuversichtlichsten in Bezug auf ihre eigene Lage. Das spiegelt die positive Einstellung dieser Regionen gegenüber den Aussichten für das wirtschaftliche Umfeld wider. Führungskräfte von Finanzinstituten in den USA zeigen das geringste Vertrauen in die Wachstumsaussichten ihrer eigenen Unternehmen. Es ist die einzige Region, in der weniger als 50 % dieser Frage zustimmen, wobei 43 % ihre Lage als stark einschätzen.

Weltweit beschreiben 44 % der Finanzinstitute die Stärke ihrer Position als moderat. Das impliziert sowohl Raum für Verbesserungen als auch potenzielle Herausforderungen in der Zukunft.

Quote from Laurent Lefèvre, Head Customer Interfaces at SIX, highlighting cost-effective access to awarded financial data from SIX.

Die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen, zeichnet erfolgreiche Unternehmen aus. Obwohl sich die geopolitischen Bedingungen seit unserer letzten Studie verändert haben, ist die Entschlossenheit der Befragten, erfolgreich zu sein, nach wie vor gross. Durch die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen und innovativen Partnern können Unternehmen Unsicherheiten als Wachstumsmotor nutzen und nicht nur als Risiko betrachten, das es zu bewältigen gilt.

Bjørn Sibbern, CEO SIX

Finanzinstitute sehen sich mit anhaltenden Marktveränderungen konfrontiert

Der politische Kurswechsel der USA und die Art und Weise, wie das Land auf der globalen Bühne agiert, haben die Nachrichtenagenda im Jahr 2025 massgeblich geprägt. Das spiegelt sich auch in den von Führungskräften identifizierten potenziellen Herausforderungen wider. Als grösste potenzielle Herausforderung werden Schranken für den internationalen Handel und den Kapitalfluss genannt (36 %). Das wird von Investmentbanken (40 %) und Asset-Management-Unternehmen (37 %) sehr stark empfunden. In den USA (37 %) und in Deutschland (33 %) werden diese ebenfalls als grösste Herausforderung gesehen.

Die drei grössten Herausforderungen werden durch die Risikoscheu der Anleger (32 %) und geopolitische Unsicherheiten (32 %) vervollständigt. Die Befragten aus Grossbritannien nennen die Risikoscheu als ihre größte Herausforderung (47 %). Sie spiegeln damit die anhaltende Debatte über das richtige Gleichgewicht zwischen Risiko und Regulierung in der Region wider. Die potenziellen Herausforderungen, die sich aus geopolitischen Unsicherheiten ergeben, werden von den Befragten in Singapur (41 %) und Grossbritannien (40 %) am stärksten wahrgenommen.

Das geopolitische Umfeld, in dem zunehmend globalisierte Unternehmen agieren, entwickelt sich ständig weiter. In drei der vier bisherigen Studien hat war es die grösste Herausforderung. Die Finanzfachleute erkennen an, das Geopolitik sich auf ihre Unternehmen auswirken kann (siehe Grafik 2). Das einzige Mal, dass die grösste Herausforderung nicht direkt mit der Geopolitik zusammenhing, war in der Studie Future of Finance 2023/24, als regulatorische Änderungen an erster Stelle standen.

2. WAS SIND DIE GRÖSSTEN EXTERNEN HERAUSFORDERUNGEN FÜR IHR UNTERNEHMEN, WENN ES UM WACHSTUM GEHT? (Topnennung)

Wählen Sie bis zu drei Antworten

Von 2022 bis 2025 ging es bei der grössten Herausforderung für Unternehmen um Geopolitik – mit Ausnahme des Jahres 2023, in dem regulatorische Änderungen an erster Stelle standen.

Haltung gegenüber Unsicherheit: Chance oder Herausforderung?

Da Schranken für den internationalen Handel und die Kapitalflüsse zu den drei grössten Herausforderungen für jede Region zählen, sollte die Umfrage auch Aufschluss über die Einstellung gegenüber Marktunsicherheiten geben. Im Juni 2025 – als die Umfrage durchgeführt wurde – hatten sich die Märkte zwar auf die ersten Zollankündigungen von Anfang April eingestellt, befanden sich jedoch mitten in der ersten Frist (9. Juli 2025).

Auf die Frage nach ihren Erwartungen hinsichtlich einer anhaltenden erhöhten Marktunsicherheit äussern sich die Befragten überwiegend entschlossen. 99 % der Führungskräfte sehen eine erhöhte Marktunsicherheit als langfristiges Merkmal. Über die Hälfte (53 %) geht fest davon aus, und fast alle anderen erwarten das in gewissem Masse (46 %). Im Asset Management (59 %) und im Investment Banking (42 %) zeigen sich die grösste Diskrepanz zwischen den verschiedenen Arten von Instituten. Beider Orts geht man aber fest davon aus, dass Marktunsicherheit ein dauerhaftes Merkmal werden würde. Die Befragten aus Singapur (69 %) und der Schweiz (67 %) sind regional am meisten davon überzeugt.

Hinsichtlich der Frage, wie diese Unsicherheit zu bewerten ist, sind die Befragten geteilter Meinung. Insgesamt sehen 58 % darin eher eine Chance, während 41 % sie eher als Herausforderung betrachten. Fünf von sieben Regionen sind optimistisch (siehe Grafik 3). Dem steht eine Region gegenüber: 50 % der Befragten aus Grossbritannien sehen darin eine Herausforderung und nur 43 % eine Chance.

3. WIE NEHMEN SIE DIE GESTIEGENE MARKTUNSICHERHEIT WAHR?

58 % der Führungskräfte sehen die erhöhte Marktunsicherheit als Chance.

Wertschriftenhandel

Breitere Beteiligung am Kapitalmarkt

Privatanlegerinnen und -anleger sind nach wie vor eine wichtige Quelle ungenutzten Potenzials für die europäischen Finanzmärkte. Aber welche Rolle sollten Börsen spielen, um eine stärkere Beteiligung zu fördern? Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Massnahmen, die von Führungskräften befürwortet werden, um Liquidität freizusetzen und mehr Handel sowohl von institutionellen als auch von Privatanlegerinnen und -anlegern zu ermöglichen.


Die zunehmende Beteiligung von Privatanlegerinnen und -anleger an den Kapitalmärkten wird von der Politik und Finanzinstituten auf dem gesamten Kontinent als wichtige Massnahme zur Verbesserung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit angesehen. Das ist sowohl ein zentrales Ziel der Savings and Investment Union im Rahmen der EU-Strategie für Privatanlegerinnen und -anleger als auch der jüngsten Leeds-Reformen der britischen Regierung.

Während die Europäerinnen und Europäer im Durchschnitt mehr sparen als ihre Pendants in den USA, investieren sie deutlich weniger. Das wurde von vielen, darunter auch der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, als ein Faktor genannt, der das Wachstum Europas im Vergleich zu anderen Regionen bremst.

Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, die Ansichten von Führungskräften dazu zu analysieren, wie Börsen eine grössere Rolle bei der Förderung eines höheren Volumens an inländischen Privatanlagegeschäften spielen können.

Quote from Laurent Lefèvre, Head Customer Interfaces at SIX, highlighting cost-effective access to awarded financial data from SIX.

Mehr Privatanlegerinnen und -anleger zu begeistern, um die Marktliquidität zu verbessern ist von entscheidender Bedeutung. Dafür sind die Qualität und Vielfalt der Börsenangebote wichtig. Grundlagen wie enge Spreads, zuverlässige Best Execution und attraktive Anlageprodukte stellen sicher, dass Anlegerinnen und -anleger von fairen und effizienten Märkten profitieren. Indem Börsen diese Standards einhalten, können sie ein geeignetes Umfeld für Privatanlegerinnen und -anleger schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Kapitalmärkte – und ihrer Unternehmen – stärken.

Tomas Kindler, Global Head Exchanges, SIX

Die im Rahmen von Future of Finance befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass die Verbesserung der Liquidität zur Gewährleistung engerer Spreads eine wichtige Massnahme ist, mit der Börsen den inländischen Wertschriftenhandel durch Private ankurbeln können (20 %) (siehe Grafik 5). Diese Antwort rangiert in allen Regionen und bei allen Arten von Instituten ausser im Asset Service unter den ersten drei.

Auf die Frage, wie europäische Börsen ihre Liquidität verbessern könnten, haben die Befragten aus Deutschland, Spanien, der Schweiz und Grossbritannien verschiedene Vorschläge (siehe Grafik 4). Die Befragten aus der Schweiz (31 %) und Deutschland (24 %) sehen den Schwerpunkt auf Nischenmärkten oder aufstrebenden Branchen als wichtigsten Weg zur Steigerung der Liquidität. Das ist die häufigste Antwort in allen europäischen Ländern (20 %). Die Befragten aus Grossbritannien verweisen auf die Vorteile von ETFs – 37 % sehen die die erleichterte Verfügbarkeit einer grösseren Anzahl von ETFs als wichtigste Massnahme, die Börsen zur Stärkung der Liquidität ergreifen können. Diese Antwort liegt unter den europäischen Befragten insgesamt an zweiter Stelle (18 %). Die spanischen Teilnehmenden der Umfrage glauben, dass die Verbesserung der Handelsinfrastruktur die wichtigste Massnahme ist (28 %), was unter den europäischen Befragten insgesamt den dritten Platz einnimmt (17 %).

Neben der Stärkung der Liquidität gibt es noch andere Möglichkeiten, wie Börsen eine grössere Beteiligung privater Anlegerinnen und -anleger fördern können, darunter die Stärkung von Verlässlichkeit und Sicherheit regulierter Kapitalmärkte (19 %) und die Förderung von Financial Literacy (18 %). Auf die Frage, welches Marktsegment am besten für Privatanlegerinnen und -anleger geeignet ist, lautet die weltweit häufigste Antwort Aktien.

4. WELCHES IST DIE WICHTIGSTE MASSNAHME, DIE EUROPÄISCHE BÖRSEN ZUR VERBESSERUNG DER LIQUIDITÄT ERGREIFEN KÖNNEN? (Topnennung)

Die wichtigsten Massnahmen zur Verbesserung der Liquidität sind, sich stärker auf Nischenmärkte oder aufstrebende Branchen zu konzentrieren (Schweiz und Deutschland), die Handelsinfrastruktur zu verbessern (Spanien) und Verfügbarkeit einer grösseren Anzahl von ETFs zu erleichtern (Großbritannien).

Verbesserungen für institutionelle Anleger

Wenn es darum geht, das Niveau des institutionellen Handels zu erhöhen, haben Führungskräfte unterschiedliche Ansichten darüber, welche Massnahmen Börsen ergreifen sollten (siehe Grafik 5).

Post-Trade-Dienstleistungen, wie beispielsweise Programme zur Kapitaleffizienz, werden allgemein als wichtige Massnahme angesehen, die Börsen ergreifen können (21 %). Sie rangieren bei allen Institutionstypen und in allen Regionen ausser Deutschland unter den ersten drei Massnahmen. Allerdings beschäftigen sich auch die deutschen Befragten weiterhin mit dem Thema Post-Trading. Deutschland (33 %) und die Schweiz (30 %) erkennen die Vorteile einer Zentralisierung der Clearing- und Abwicklungsprozesse für alle Handelsgeschäfte. Insgesamt steht dieser Punkt an zweiter Stelle (18 %).

Aufgrund der bevorstehenden Umstellung hin zu T+1 für Wertpapiere aus der EU, der Schweiz und Grossbritannien im Oktober 2027, spielen Post-Trade-Dienstleistungen möglicherweise eine grössere Rolle im Entscheidungsprozess institutioneller Anleger beim Handel.

5. WAS IST DIE WIRKSAMSTE MASSNAHME, DIE BÖRSEN ERGREIFEN KÖNNTEN, UM DEN WERTSCHRIFTENHANDEL ZU FÖRDERN?

Die wichtigste Massnahme zur Förderung des Handels von Privatanlegerinnen und -anleger ist die Verbesserung der Liquidität, um engere Spreads zu gewährleisten. Für den institutionellen Handel ist es die Verbesserung des Post-Tradings.

Betrachtet man verschiedene Arten von Instituten, so gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, welche Massnahme am effektivsten ist. Während das Wealth Management (23 %) und das Asset Servicing (30 %) die Verbesserung der Post-Trade-Dienstleistungen befürworten, setzt das Asset Management auf die Zentralisierung der Clearing- und Abwicklungsprozesse für alle Transaktionen (23 %). Das Investment Banking bildet eine Ausnahme. Es ist sich uneinig, welche Massnahme am effektivsten ist: die Verbesserung der Liquidität zur Gewährleistung engerer Spreads, die Schaffung einer neuen Arten von Mitgliedschaft zur Einbindung von Buy-Side-Kunden oder die Erleichterung der Verfügbarkeit einer grösseren Anzahl von ETFs (jeweils 20 %). In Europa wurden die ersten ETF-Segmente im Jahr 2000 von Börsen – darunter SIX Swiss Exchange – eingeführt. In der Schweiz haben ETFs in den letzten Jahren ein phänomenales Wachstum erlebt: Die Zahl der verfügbaren Produkte hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt und im Juni 2025 die Marke von 2’000 überschritten.

Regulierung

Die sich ständig wandelnden Regulierungen

Finanzinstitute befinden sich einem komplexen und sich ständig weiterentwickelnden regulatorischen Umfeld. Ob es sich nun um die jüngste Umstellung auf T+1 im Settlement, Entwicklungen bei internationaler Sanktionen oder neue Massnahmen zur Erreichung der Ziele der Savings and Investments Union handelt – Unternehmen müssen sich ständig anpassen. In diesem Kapitel werden die Ansichten von Führungskräften zu den dringendsten regulatorischen Herausforderungen vorgestellt.


Eines der wichtigsten regulatorischen Themen, das die Führungskräfte beschäftigt, ist die Umstellung auf die T+1 beim Settlement europäischer, schweizerischer und britischer Wertpapiere, die für Oktober 2027 vorgesehen ist. Die Unternehmen bereiten sich mit verschiedenen Ansätzen darauf vor (siehe Grafik 6).

Zusammenarbeit ist der Schlüssel – die Verbesserung der Kommunikation mit Gegenparteien zur Vermeidung von Handelsstreitigkeiten ist sowohl im Asset (43 %) als auch im Wealth Management (54 %) die wichtigste Massnahme. Investmentbanken legen den Schwerpunkt auf die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Clearing-Partnern (52 %) und betonen damit die Bedeutung einer branchenweiten Kooperation. Das Asset Servicing konzentriert sich auf taktische Massnahmen wie die Versetzung von Mitarbeitenden in andere Regionen oder die Einstellung von Personal vor Ort (53 %).

6. WIE BEREITEN SIE SICH AUF T+1 IN DER EU, DER SCHWEIZ UND GROSSBRITANNIEN BIS OKTOBER 2027 VOR? (Topnennung)

Wählen Sie alle zutreffenden Antworten

Führungskräfte reagieren unterschiedlich auf die Umstellung auf T+1 in Europa, wobei die Zusammenarbeit für viele Unternehmen bei den Vorbereitungen eine zentrale Rolle spielt.

Nur zwei Fünftel aller Befragten weltweit erwägen Investitionen in automatisierte Settlement-Lösungen als Teil ihrer Vorbereitungen für den Übergang zu T+1. Das ist angesichts der Empfehlungen im aktuellen Beratungspapier der ESMA (Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) bemerkenswert. Danach sollten Marktteilnehmer eher auf Automatisierung setzen, anstatt sich ausschliesslich auf taktische Änderungen zu verlassen.

Fast ein Drittel (30 %) der Befragten sieht die Sicherung von Ressourcen für System- und Prozess-Upgrades als grösste Herausforderung für die Umsetzung. Am stärksten empfindet das das Asset Servicing (38 %) und Investmentbanken (35 %). Die mangelnde Prozessautomatisierung zum Zeitpunkt der Einführung von T+1 rangiert mit 20 % der Befragten an letzter Stelle.

Ein Rückblick auf eine frühere Ausgabe von Future of Finance könnte eine Erklärung dafür liefern, ebenso wie für die oben erwähnte Tatsache, dass Automatisierung für diesen Übergang keine Priorität hat. In der Studie von 2023/24 waren 47 % der Führungskräfte der Meinung, dass die wichtigste Folge der Einführung von T+1 in den USA eine Chance zur Automatisierung von Prozessen sein würde. Das deutet darauf hin, dass viele Marktteilnehmer möglicherweise bereits Automatisierungsprojekte durchgeführt haben, um der ersten Umstellung Rechnung zu tragen, was natürlich dazu führt, dass in diesem Jahr weniger Befragte das als Herausforderung angeben.

Regulatorische Herausforderungen für die Savings and Investments Union

Seit dem letzten Jahr, als nur 29 % der Führungskräfte eine deutliche Beschleunigung der Fortschritte in Richtung einer europäischen Kapitalmarktunion – neuerdings Savings and Investments Union (SIU) genannt – sahen, hat sich die Dynamik deutlich verstärkt. Allerdings bleiben Herausforderungen bestehen. Als grösstes Hindernis auf dem Weg zur Erreichung der Ziele der SIU nennen die für die Studie Future of Finance Befragten fragmentierte regulatorische und rechtliche Rahmenbedingungen in den EU-Mitgliedstaaten (19 %). Sie sind die grösste Herausforderung für fünf der sieben Regionen und zwei der vier befragten Institutionstypen.

Es folgen Unterschiede im Entwicklungsstand der Kapitalmärkte (17 %) und Lücken in der digitalen Infrastruktur und Datenstandardisierung (15 %). Alle sieben Antwortmöglichkeiten liegen zwischen 10 % und 20 %. Kein Thema dominiert, was auf viele unterschiedliche Sichtweisen hindeutet, die die EU-Regulierungsbehörden berücksichtigen müssen.

Quote from Laurent Lefèvre, Head Customer Interfaces at SIX, highlighting cost-effective access to awarded financial data from SIX.

Die bevorstehende Umstellung im Settlement auf T+1 in der EU, der Schweiz und Grossbritannien stellt im Vergleich zu den USA im letzten Jahr eine besondere Herausforderung dar. Angesichts der Komplexität der gleichzeitigen Umstellung in mehreren Rechtsräumen gibt es keine einheitliche Lösung für die Vorbereitung. Eine enge Zusammenarbeit ist unerlässlich. Regulierungsbehörden, Marktteilnehmer und Zentralverwahrungen müssen synchron zusammenarbeiten, um die Vorteile des Settlement in T+1 voll auszuschöpfen.

Rafael Moral Santiago, Head Securities Services, SIX

Bevorstehende regulatorische Weggabelungen

Die von den Befragten identifizierten wichtigsten regulatorischen Herausforderungen für das nächste Jahrzehnt variieren je nach Region. Die Anpassung an die laufenden ESG-Regulierungsänderungen wird von den Befragten in der Schweiz (60 %) und Spanien (30 %) als wichtigste Herausforderung genannt. Die Befragten in Singapur sehen die grössten Herausforderungen in den regulatorischen Rahmenbedingungen für digitale Vermögenswerte und Kryptowährungen (41 %). Die Befragten in den USA nennen die zunehmende regulatorische Fragmentierung in den verschiedenen Rechtsräumen weltweit als grösste Herausforderung (30 %), während Hongkong (38 %) und erneut Spanien (30 %) sich mit den Risiken befassen, die sich aus Fintech-Innovationen ergeben.

Die Hälfte der Befragten Grossbritannien wählte die richtige Balance zwischen Deregulierung zur Förderung des Wachstums und der Risikotoleranz. Das spiegelt eine frühere Erkenntnis aus dem Kapitel Wachstum der diesjährigen Studie wider, wonach die Befragten in Grossbritannien besonders besorgt sind, dass die mangelnde Risikobereitschaft der Investierenden ihr Geschäft behindert. Diese Ansicht wird von Investmentbanken (37 %) geteilt. In Deutschland (30 %) und im Wealth Management(40 %) steht das internationale Sanktionsumfeld an erster Stelle.

Dieses Ergebnis sollte nicht überraschen. Zahlen des SIX Sanctioned Securities Monitoring Service, der von Finanzinstituten zur Bewertung ihrer Beteiligungen an sanktionierten Wertschriften genutzt wird, zeigen, dass die Zahl der sanktionierten Wertpapiere von Januar 2022 bis Juni 2024 um fast 700 % gestiegen ist.

Die vorliegende Umfrage vermittelt ein besseres Verständnis dafür, wie sich diese Herausforderung auf die Befragten auswirken könnte. Alle in unserer Studie befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass die jüngsten Entwicklungen bei internationalen Sanktionen für Unternehmen aus operativer Sicht Herausforderungen mit sich bringen werden (100 %), wobei 58 % dasvollständig erwarten und 42 % das eher erwarten (siehe Grafik 7). Besonders stark ist das in Singapur (73 %) und im Asset Servicing (68 %) zu spüren.

7. ERWARTEN SIE, DASS DIE ENTWICKLUNGEN BEI INTERNATIONALEN SANKTIONEN AUS OPERATIVER SICHT HERAUSFORDERUNGEN FÜR IHR UNTERNEHMEN MIT SICH BRINGEN WERDEN?

100 % der Führungskräfte erwarten, dass die internationalen Sanktionen zu operativen Herausforderungen führen werden.

Daten

Datenanforderungen in Zeiten volatiler Märkte

Die Übersicht über internationale Sanktionen zu behalten ist komplexer geworden. Das schürt die Erwartungen, dass die Ausgaben für Regulierungs- und Compliance-Daten steigen werden. Bestimmte Anlageklassen sind aus datentechnischer Sicht nach wie vor unterentwickelt. Darüber hinaus hat die durch Zölle verursachte Marktvolatilität eine Reihe weiterer Datenprobleme zutage gebracht. Erfahren Sie, wo Investierende höhere Anforderungen an die Daten stellen, auf die sie sich verlassen können müssen.


Die im vorigen Kapitel dargestellten erwarteten operativen Auswirkungen der internationalen Sanktionen wirken sich eindeutig auf die Entscheidungen der Führungskräfte hinsichtlich der Datenausgaben aus. Bei regulatorischen Daten und Daten für Compliance rechnen die Unternehmen in den nächsten drei Jahren mit den höchsten Ausgabensteigerungen (38%). Das gilt insbesondere für Investmentbanken (50 %) und das Asset Management (34 %) und steht an zweiter Stelle im Wealth Management (37 %) und im Asset Servicing (36 %). Aus regionaler Sicht erwarten die Befragten mit Sitz in Grossbritannien stark steigende Ausgaben für regulatorische Daten und Daten für Compliance, wobei 60 % das hervorheben.

Regulatorische Daten und Daten für Compliance sind von Platz zwei in der Studie des letzten Jahres (35 %) auf Platz eins in der diesjährigen Studie vorgerückt (siehe Grafik 8). Das Podium der erwarteten Ausgabensteigerungen in diesem Jahr komplettieren Referenzdaten (34 %) und historische Daten (30 %). Das spiegelt die zunehmende Fokussierung auf Fundamentaldaten und trendbasierte Erkenntnisse wider, die die Entscheidungsfindung in volatilen Zeiten unterstützen sollen. Unterdessen sind ESG-Daten, die in der Studie 2024/2025 mit 38 % an erster Stelle standen, auf den letzten Platz zurückgefallen und werden nun nur noch von 25 % der Befragten genannt.

8. WO SEHEN SIE DEN GRÖSSTEN ANSTIEG DER AUSGABEN FÜR DATA AND ANALYTICS? (Top-3-Nennungen)

Wählen Sie bis zu drei Antworten

Der grösste erwartete Anstieg der Datenausgaben ist bei regulatorischen Daten und Daten für  Compliance zu verzeichnen.

Zölle zeigen Nachfrage für zuverlässige Daten auf

Angesichts der Bedeutung von Daten für den strategisch geleiteten Wertschriftenhandel lohnt es sich, einen Blick auf die Rolle zu werfen, die Daten während des bislang grössten Handelsereignisses des Jahres gespielt haben: die durch Zölle verursachte Marktvolatilität im April 2025.

Auf die Frage nach der grössten datenbezogenen Herausforderung in diesem Zeitraum gaben alle Befragten an, mindestens ein Problem erlebt zu haben.

Die Konsistenz der Daten ist die häufigste Antwort, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass die sich schnell ändernden Marktbedingungen dazu führten, dass Daten sehr schnell veraltet und daher inkonsistent wurden. Aufschlussreicher als dieses einzelne Ergebnis ist jedoch die gleichmässige Verteilung der Antworten. Die Streuung der Antworten ist die geringste aller Fragen in dieser Studie. Alle Werte liegen zwischen 19 % und 21 %.

Quote from Laurent Lefèvre, Head Customer Interfaces at SIX, highlighting cost-effective access to awarded financial data from SIX.

Hochwertige Daten sind für eine erfolgreiche Orientierung auf den Märkten unerlässlich, insbesondere in Zeiten des Wandels, in denen die Bedingungen volatil sein können. Die jüngsten Erfahrungen zeigen, wie wichtig zuverlässige Partner in Zeiten erhöhter Unsicherheit sind. Unsere vertrauenswürdigen Daten ermöglichen es unseren Kunden, erfolgreich zu sein und bieten eine zuverlässige und wichtige Erkenntnisquelle, unabhängig von Marktbedingungen.

Marion Leslie, Head Financial Information, SIX

Zwischen den verschiedenen Arten von Instituten gibt es grössere Unterschiede, was auf individuelle Schwachstellen bei den verschiedenen Instituten hindeutet. Das Asset Servicing legt grössten Wert auf die Konsistenz der Daten (32 %), während Investmentbanken (28 %) und das Wealth Management (23 %) sich eher um die Liefergeschwindigkeit der erhaltenen Daten sorgen. Im Gegensatz dazu betrachtet das Asset Management die Datenqualität (25 %) als das grösste Problem in Zeiten von Volatilität.

Auf die untersuchten Regionen bezogen nennen spanische (30 %), schweizerische (30 %) und singapurische (24 %) Führungskräfte die Konsistenz der Daten als grösste Herausforderung (siehe Grafik 9). Die Befragten aus Deutschland (33 %) nennen das Datenvolumen, die USA (27 %) die Geschwindigkeit der Datenlieferung und Hongkong (28 %) die Qualität der Daten. Grossbritannien nennt drei gleichrangige Herausforderungen mit jeweils 23 %: Konsistenz, Qualität und Datenvolumen.

Die Ergebnisse zeigen, dass Finanzinstitute grosses Potenzial haben, ihre Strukturen zu verbessern, wenn es darum geht, die richtigen Daten zum richtigen Zeitpunkt für den richtigen Zweck zu erhalten.

9. WAS WAR AUS DATENPERSPEKTIVE DAS GRÖSSTE PROBLEM WÄHREND DER ZEITEN DER DURCH ZÖLLE VERURSACHTEN MARKTVOLATILITÄT? (Topnennung)

Alle Befragten hatten während der durch die Zölle verursachten Marktvolatilität mit datenbezogenen Herausforderungen zu kämpfen, wobei Konsistenz insgesamt und in vier von sieben befragten Regionen die häufigste Antwort war.

Anlageklassen mit Verbesserungspotenzial

Auf die Frage, welche Anlageklassen sie aus datentechnischer Sicht als unterentwickelt einstufen, sind Führungskräfte von der Transparenz der privaten Märkte wenig eingenommen. Private Equity (33 %) ist die häufigste Antwort für eine Unterentwicklung aus Sicht der Datenqualität, während Private Credit (30 %) und Private Equity (27 %) die beiden häufigsten Antworten sind, wenn es um Probleme mit der Verfügbarkeit von Echtzeitdaten geht.

Von den traditionellen Anlageklassen schnitten staatliche festverzinsliche Wertpapiere (25 %) und Unternehmensanleihen (24 %) hinsichtlich der Verfügbarkeit von Echtzeitdaten am schlechtesten ab. Dies zeigt möglicherweise, dass hier Verbesserungen bei der Bereitstellung schneller und zuverlässiger Daten erforderlich sind.

Schlussfolgerung

Stabilität in Zeiten des Wandels – die Rolle der Finanzmarktinfrastrukturanbieter

Die vierte jährliche Studie Future of Finance zeigt das starke Vertrauen seitens der Finanzinstitute. Die vielfältige Rolle der Finanzmarktinfrastrukturanbieter bleibt für sie nach wie vor von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, sich an eine sich wandelnde Welt anzupassen.


Genauso wie die jährlich im Rahmen der Studie Future of Finance befragten Führungskräfte ständig nach Möglichkeiten suchen, ihre Unternehmen zu verbessern, sind Finanzmarktinfrastrukturanbieter (FMIs) unabhängig von den Marktbedingungen eine beständige Quelle für Stabilität, Vertrauen und Zusammenarbeit. Durch die Verbesserung der Markttransparenz, die Erschliessung neuer Segmente und die Förderung von mehr Kotierungen an den Börsen spielen FMIs eine wesentliche Rolle bei der Gewährleistung eines sicheren, liquiden und effizienten Wertschriftenhandels.

Die Wichtigkeit von öffentlichen Primärmärkten für Unternehmen zur Sicherung ihrer Finanzierung und für Investierende zur Identifizierung von Wachstumschancen ist nicht zu unterschätzen – Konjunkturzyklus für Konjunkturzyklus. Börsen demokratisieren den Zugang zum Kapitalmarkt und ermöglichen es Investierenden unabhängig ihrer Kaufkraft und Erfahrung, Ersparnisse aufzubauen und damit auch das Wachstum in Europa zu unterstützen.

Veränderungen im regulatorischen Umfeld, wie beispielsweise das Settlement in T+1 in der EU, der Schweiz und Grossbritannien, treiben Fortschritte im Post-Trading voran. Initiativen wie Kapital-Effizienzprogramme helfen Marktteilnehmern dabei, T+1 in Europa zum Erfolg zu führen.

Die wachsende Bedeutung des Zugangs zu hochwertigen Daten im Front-, Middle- und Back-Office von Finanzinstituten hat zu einer dynamischen und wettbewerbsintensiven Landschaft von Datenanbietern geführt. Die diesjährigen Phasen zollbedingter Marktvolatilität haben deutlich gemacht, wie wichtig vertrauenswürdige Daten für die Entscheidungsfindung sind.

Finanzinstitute gehen davon aus, dass die erhöhte Marktunsicherheit ein dauerhaftes Phänomen wird. Dabei gehen die Meinungen darüber auseinander, ob dies eher eine Chance oder eine Herausforderung darstellt. Gerade in Zeiten der Unsicherheit wird die wichtige Rolle der FMIs besonders deutlich. Das Fachwissen, das durch die enge Zusammenarbeit mit FMIs verfügbar wird, ist von unschätzbarem Wert. Indem sie die weitreichende Erfahrung in ihren Geschäftsbereichen nutzen, können Finanzinstitute dazu beitragen, die Zukunft des Finanzwesens mitzugestalten.