Schon lange bevor es formalisierte Währungen oder Buchhaltungssoftware gab, tauschten Menschen Waren und Werte, beglichen Schulden und lösten Versprechen ein. Und so beginnt die Geschichte der Rechnung, wie so viele andere Geschichten auch, in der Antike.
In Homers «Ilias» gibt es eine Szene, in der sich die beiden Kämpfer Glaukos und Diomedes auf dem Schlachtfeld begegnen. Anstatt gegeneinander zu kämpfen, tauschen sie ihre Rüstungen. Glaukos gibt eine goldene Rüstung im Gegenwert von etwa hundert Rindern her, Diomedes eine bronzene im Wert von neun. Fachleute für Alte Geschichte sind sich uneinig: War das ein Zeichen alter Freundschaft oder ein früher Betrugsversuch? Sicher ist: Solche Tauschhandlungen litten an einem grundlegenden Problem – sie waren subjektiv. Die Menschen konnten damals nur schwer bestimmen, was etwas wert war. Erst durch die Einführung standardisierter Zahlungsmittel wurde ein verlässlicher Vergleich und damit auch ein gerechter Tausch möglich.
Ab wann gab es Papierrechnungen?
Im Laufe der Geschichte haben sich die Zahlungsmittel mehrfach geändert – abhängig von Ort, Zeit und Notwendigkeit. So dienten beispielsweise Muscheln, Getreide, Salz und Öl, aber auch Tee, Erbsen oder Kaffee als Tauschgut. Die Wahl war dabei stets von den lokalen Gegebenheiten wie Verfügbarkeit, Haltbarkeit oder Transportfähigkeit abhängig. Doch all diese Mittel hatten ihre Grenzen, nicht zuletzt bei grösseren Entfernungen.
Ab dem 17. Jahrhundert setzte sich in Europa zunehmend ein neues Zahlungsmittel durch: Papier. Die ersten Quittungen und Schuldscheine entstanden. Ihr Vorteil: Sie waren schriftlich fixiert und transportabel. Diese Entwicklung hatte nicht nur den Aufbau von Finanzsystemen zur Folge, sondern auch die Vorstellung, dass man Schulden schriftlich festhalten und unabhängig von physischer Ware begleichen konnte.
Wann wurde der Einzahlungsschein eingeführt?
Während sich in Deutschland schon 1876 der Reichsbank-Giroverkehr etablierte, tat sich die Schweiz mit zentralisierten Lösungen lange schwer. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts führte die Schweizer Post, die damals noch PTT hiess, das sogenannte Postchecksystem ein. Es ermöglichte einfache Überweisungen über ein dichtes Netz von Postfilialen und wurde schnell populär. Die Banken zogen erst 1949 mit einem eigenen Zahlungssystem nach. 1971 einigten sie sich schliesslich auf ein gemeinsames, maschinenlesbares Bankgiroformular. Der PTT-Einzahlungsschein wurde über Jahrzehnte hinweg zur vertrauten Alltagskonstante – sein farbiger Vordruck war ein bekanntes Bild in privaten Haushalten und auf Poststellen im ganzen Land.
Dennoch waren die Prozesse lange aufwendig. Wer eine Rechnung bezahlen wollte, musste das Bargeld zur Post bringen, den Einzahlungsschein manuell ausfüllen, kontrollieren und abstempeln lassen. Die Verwaltung war komplex, fehleranfällig und auf Papier angewiesen.
Onlinebanking erreicht die Schweiz
1997 vereinfachte die damalige Credit Suisse den Zahlungsverkehr in der Schweiz entscheidend, indem sie das erste Onlinebanking lancierte. Zwar blieb der Einzahlungsschein zunächst bestehen, doch konnte die Bankkundschaft ihn nun mit entsprechender Hardware bequem von zu Hause aus elektronisch einlesen. Damit begann die digitale Phase des Zahlungsverkehrs.
Mit dem Aufkommen von elektronischen Rechnungen im XML-Format ergänzten Unternehmen den Papierprozess erstmals durch rein digitale Abläufe. Doch auch hier war der Aufwand für Konsumentinnen und Konsumenten oft noch hoch. Sie mussten die Rechnungen manuell öffnen und die Angaben ins Onlinebanking übertragen. Dadurch blieben Zahlendreher und Fehlbuchungen bestehen, der Aufwand war immer noch gross.
In dieser Phase wurde klar: Nur digitale Formate reichen nicht aus. Erst integrierte Systeme bewirken echte Fortschritte.
Der Übergang zur digitalen Rechnung: QR-Rechnung und eBill
Am 30. Juni 2020 wurde die QR-Rechnung in der Schweiz eingeführt und sie hat die bisherigen Einzahlungsscheine abgelöst. Damit schlug die QR-Rechnung eine Brücke für all jene, die weiterhin in Papierform zahlen möchten.
Bereits seit April 2018 war es dank eBill möglich, Rechnungen direkt in der geschützten Onlinebanking-Umgebung zu empfangen, zu kontrollieren und mit wenigen Klicks zu bezahlen. Dadurch entfiel das manuelle Abtippen der Zahlungsinformationen, was Fehler reduzierte und die Zahlung vereinfachte. eBill bietet volle Kontrolle und Übersicht durch automatische Archivierung, eine papierlose und ressourcenschonende Verarbeitung sowie eine Reduzierung der Anzahl Mahnungen. Nur geprüfte Rechnungssteller sind zugelassen. Die Zahl der registrierten Personen wuchs rasch – Anfang 2024 nutzten bereits drei Millionen Haushalte in der Schweiz eBill.
Für Unternehmen bedeutet eBill einen Effizienzgewinn, da Versandkosten wegfallen, Zahlungseingänge schneller erfolgen und der administrative Aufwand zurückgeht. Für Privathaushalte bringt eBill Übersicht und Kontrolle.
eBill Donations
Mit eBill Donations können Non-Profit-Organisationen Spendenaufrufe direkt über eBill versenden. Spenderinnen und Spender können mit wenigen Klicks sicher, schnell und nachvollziehbar reagieren. Diese Erweiterung erleichtert gemeinnützigen Organisationen nicht nur den digitalen Versand von Spendenanfragen, sondern ermöglicht auch eine kostengünstige und medienbruchfreie Abwicklung, direkt im gewohnten Onlinebanking des Spendenpublikums.
eBill E-Commerce: Unkompliziert im Onlinekauf bezahlen
Mit eBill E-Commerce können Onlineshops in der Schweiz ihren Kundinnen und Kunden Rechnungen direkt im Onlinebanking übermitteln. Für Händler bedeutet das weniger administrativen Aufwand und eine geringere Wahrscheinlichkeit für Zahlungsausfälle. Auch Konsumentinnen und Konsumenten profitieren: Sie behalten den Überblick über ihre Rechnungen und können diese mit wenigen Klicks direkt in ihrer gewohnten Onlinebanking-Umgebung begleichen.
Ende Juni 2025 folgte mit der Einführung von «eBill Direct Debit» ein weiterer Schritt in der Entwicklung des digitalen Zahlungsverkehrs. Diese moderne Form des Lastschriftverfahrens entstand im Zuge der geplanten Abschaffung der klassischen Lastschriftverfahren LSV+ und BDD, deren Betrieb in der Schweiz Ende September 2028 ausläuft. Diese traditionellen Verfahren basieren auf physisch unterschriebenen Mandaten und sind mit arbeitsintensiven Prozessen im Hintergrund verbunden.
eBill Direct Debit ermöglicht es autorisierten Rechnungsstellern, wiederkehrende Zahlungen wie Mieten, Abonnements oder Versicherungsprämien automatisch einzuziehen – jedoch unter klaren Rahmenbedingungen, die den Nutzerinnen und Nutzern deutlich mehr Kontrolle bieten als die klassischen Verfahren. So können sie beispielsweise individuelle Betragsgrenzen festlegen und alle Transaktionen jederzeit im Onlinebanking einsehen.
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