«Qualität wichtiger als Kosten» und 2 weitere Fakten zum Umgang mit Marktdaten

«Qualität wichtiger als Kosten» und 2 weitere Fakten zum Umgang mit Marktdaten

Die Datengenauigkeit und die Zuverlässigkeit der Datenfeeds sind die wichtigsten Treiber bei der Auswahl von Marktdatenanbietern. Da sind sich globale Buy- und Sell-Side-Marktteilnehmer einig. Lesen Sie mehr über diese und andere wichtige Ergebnisse der neuen Studie von Coalition Greenwich und SIX.

Daten sind allgegenwärtig. Sowohl Buy-Side- als auch Sell-Side-Profis suchen nach neuen Wegen, Daten zu nutzen, zu analysieren und von ihrer Fülle zu profitieren. In einer aktuellen Studie befragte Coalition Greenwich zusammen mit SIX 79 Fachleute, um deren globalen Marktdatenkonsum und die damit verbundenen Trends zu verstehen. 

Was sind Marktdaten?

Kapitalmarktfachleute verbinden die verschiedensten Dinge mit dem Begriff «Marktdaten». Am häufigsten glauben sie, dass er sich auf Preise oder damit verwandte Daten bezieht, einschliesslich Preisen von Börsen, OTCs und Drittanbietern. Oder sie nehmen an, dass sich der Begriff auf Referenzdaten bezieht, die Fundamentalwerte, Ratings und andere beschreibende Informationen enthalten. Einige denken bei Marktdaten jedoch auch an News oder Forschungsresultate oder erwarten, dass sie abgeleitete oder alternative Daten enthalten. Marktdaten sind eine weit gefasste Kategorie und je nach Rolle und Verantwortungsbereich ergeben sich unterschiedliche Anforderungen.

Wie kann man das volle Potenzial globaler Marktdaten ausschöpfen? Das ist die übergeordnete Frage der Studie, die sich mit Schlüsselthemen befasst. Dazu gehören Überlegungen, die die Wahl von Technologie- und Marktdatenanbietern beeinflussen, Trends bei den Ausgaben für Marktdaten oder die zukünftigen Erwartungen an Datentechnologien. Hier sind drei wichtige Erkenntnisse:

1. Die Datengenauigkeit und die Zuverlässigkeit des Feeds sind entscheidend

Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden wählt Marktdatenanbieter aufgrund der Genauigkeit der Daten und der Feed-Zuverlässigkeit (90 %). Ebenfalls hochgeschätzt werden die Datenkonformität, zum Beispiel in Bezug auf ISINs, Konventionen und andere Merkmale, sowie die Reputation des Datenanbieters. Das manifestiert sich im Wunsch nach einer grösseren Auswahl an Anbietern, wobei diese sowohl bezüglich Qualität als auch bezüglich Abdeckung und Kosten konkurrieren.

Obwohl die Kosten für Datenlizenzen oft Anlass für Kritik sind, rangieren sie auf der Liste der wichtigen Kriterien, insbesondere bei Buy-Side-Unternehmen, weiter unten. Für die Sell-Side stellen die Kosten eine Herausforderung dar. Dennoch bleiben auch diese Unternehmen empfänglich für Leistungsmerkmale und Qualität wie zum Beispiel Datengenauigkeit, Feed-Verfügbarkeit und Aktualität.

Die gleichen Überlegungen wirken sich auf die Bereitschaft aus, den Anbieter zu wechseln. Auch hier hat die Qualität Vorrang vor den Kosten.

2. Die Datenbudgets steigen

Die Ausgaben für Marktdaten werden weiter steigen. Obwohl die Kosten für Daten (Lizenzen, technische Kosten, Nutzung günstiger Datenpakete) nicht ganz oben auf der Liste stehen, wenn es um die Auswahl des Anbieters geht, müssen Unternehmen sie anpassen und planen.

Tatsächlich will die überwiegende Mehrheit mehr in Marktdaten investieren. 80 % der Buy-Side-Unternehmen glauben, dass die Datenbudgets in den nächsten zwölf Monaten steigen werden. Mehr als ein Viertel rechnet mit einem Anstieg von mindestens 5 %. Demgegenüber erwarten die Befragten auf der Sell-Side grössere Zuwächse, da mehr Datenquellen benötigt werden und eine höhere Datenfrequenz mehr Investitionen erfordert.

3. Die Zukunft der Daten liegt in der Cloud

Technologie, insbesondere die Nutzung der Cloud und von APIs, ist ein zentrales Thema für alle Unternehmen. Sie erwarten, in Zukunft noch mehr in der Cloud bereitgestellte Daten zu nutzen, darunter Echtzeit-Marktdaten, Portfoliomanagementdaten und Risikoanalysen. Mit Blick auf die nächsten drei bis fünf Jahre sticht die Cloud als bevorzugte Methode zur Bereitstellung von Marktdaten hervor (64 %), gefolgt von APIs (46 %).

Zu den am häufigsten genannten Vorteilen der Cloud gehören Flexibilität, Benutzerfreundlichkeit, geringeren Kosten und die höhere Geschwindigkeit bei der Integration neuer Daten. Nicht übersehen werden können jedoch die Übergangskosten.

Die Sell-Side hat die Cloud später angenommen als die Buy-Side und wird irgendwann aufholen, wenn Ressourcen und Know-how es zulassen. Sell-Side-Unternehmen werden sich ihrerseits in den kommenden Jahren stärker auf APIs konzentrieren, um das Markt Making zu unterstützen.

Die Einführung der Cloud ist mehr ein Marathon als ein Sprint. In den nächsten drei bis fünf Jahren werden jedoch sowohl Buy-Side als auch Sell-Side ihre Marktdatenstrategien zukunftssicher machen, indem sie sich für die Datenbereitstellung der Cloud zuwenden. Ihre Skalierbarkeit und Zugänglichkeit wird es Unternehmen ermöglichen, riesige Datenmengen zu nutzen und Erkenntnisse für die Umsetzung abzuleiten.