Wealth API – Schweizer Finanzinstitute gemeinsam an einem Tisch

Wealth API – Schweizer Finanzinstitute gemeinsam an einem Tisch

Das Schweizer Open Banking ist nach der Sommerpause mit Schwung in die zweite Jahreshälfte gestartet. Insbesondere die Definition eines API-Standards im Bereich Wealth Management Ende September sorgte für mediales Interesse. Jetzt gilt es die Theorie in die Praxis zu übersetzen. Gemeinsam initiieren SFTI, OpenWealth (orchestriert durch Synpulse) und b.Link von SIX deshalb einen Roundtable für Schweizer Finanzinstitute.

Knapp viereinhalb Monate sind vergangen, seit SIX offiziell den Open Banking Hub «b.Link» lanciert und damit einen wichtigen Grundstein für eine offenere Finanzlandschaft Schweiz gelegt hat. Mit den ersten zwei Anwendungen in den Bereichen Zahlungseinlieferung (PSS) und Kontoinformationendienste (AIS) ermöglicht SIX Softwareanbietern, ihre Lösungen automatisiert mit den Bankkonten ihrer Kunden zu verbinden. 

Damit stehen wir am Anfang einer grossen Vision: b.Link ist für SIX eine strategische Initiative. Als etablierte Infrastrukturanbieterin sind wir optimal positioniert, die zentrale API-Plattform für den Schweizer Finanzplatz nachhaltig aufzubauen und zu betreiben. Um diese Vision zu realisieren, investiert SIX langfristig in den Ausbau der Funktionalität von b.Link, um damit zunächst das Onboarding auf die Plattform und das Benutzererlebnis für die Teilnehmer weiter zu optimieren. Mit LUXHUB haben wir im September einen führenden Open-Banking-Anbieter als Partner gewonnen, der diese Funktionalitäten bereits für den Europäischen Markt entwickelt hat und uns bei der Implementierung unterstützen wird.

Erweiterung auf neue Anwendungsbereiche: Vermögensverwaltung

Wir nutzen das Momentum, um weitere Finanzinstitute und Drittanbieter für die beiden bestehenden APIs im Zahlungsbereich zu vernetzen. Ebenso wichtig ist es aber, Open Banking in der Schweiz auf neue Anwendungsbereiche in verschiedenen Kundensegmenten auszuweiten. Gemeinsam mit Finanzinstituten und Drittanbietern prüfen wir deshalb die Nachfrage im Markt und evaluieren kontinuierlich mögliche Anwendungsfälle, um die wir b.Link erweitern können. 

Aktuell nehmen wir ein grosses Interesse im Bereich Wealth Management wahr. In erster Linie geht es dabei darum, unabhängigen Vermögensverwaltern moderne Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Daraus resultieren grundsätzlich ähnliche Möglichkeiten, wie in den eingangs erwähnten Anwendungsbereichen AIS und PSS – nur eben auf die Wertschriften-Portfolios statt auf die Bankkonten der Kunden angewendet. Darüber hinaus liegt hier der Fokus nicht mehr primär auf Unternehmenskunden. Von Open Banking werden in der Schweiz also bald nicht nur die Geschäftswelt, sondern eben auch Privatpersonen profitieren.

Ende Juni haben die St.Galler Kantonalbank und Synpulse gemeinsam mit sechs Herstellern von Portfolio-Management-Systemen die Community «OpenWealth» ins Leben gerufen. In Abstimmung mit «Common API» von Swiss Fintech Innovations (SFTI) wurde Ende September erfolgreich die erste Version eines API-Standards für Wealth Management erarbeitet und der Community zugänglich gemacht. Im nächsten Schritt geht es jetzt darum, diesen neu geschaffenen Standard zu operationalisieren und in einer breiteren Community aus Finanzinstituten und Drittanbietern möglichst effizient und einfach zu etablieren. 

OpenWealth API Roundtable für Finanzinstitute

Genau hierauf baut SIX mit b.Link auf. Wir möchten die Definition von Standards – wenn möglich – der Branche bzw. unternehmensübergreifenden Initiativen überlassen. Das ist nicht nur repräsentativer, sondern wird auch dem marktgetriebenen Open Banking Ansatz in der Schweiz gerecht. Unser Ziel ist es, Anwendungen basierend auf anerkannten und von Finanzinstituten gestützten API-Standards zu operationalisieren und möglichst viele Finanzinstitute und Drittanbieter miteinander zu verbinden. Wir wollen den Teilnehmern von b.Link helfen, umfangreiche Ökosysteme für ihre Kunden aufzubauen. Der Vorteil liegt in der durch den zentralen Hub ermöglichten Skalierbarkeit: Sind Finanzinstitute und Drittanbieter erst einmal auf b.Link, können sie mit geringem Aufwand Partnerschaften mit allen anderen Teilnehmern eingehen. Eine einheitliche Zulassungsprüfung zur Gewährleistung hoher Sicherheitsstandards und ein gemeinsamer Rechtsrahmen machen individuelle Überprüfungen von Drittparteien und Einzelverträge zwischen den b.Link-Teilnehmern überflüssig. Im Anschluss an das standardisierte und zertifizierte Onboarding werden auch das Partnermanagement und der Support zentral durch SIX abgewickelt. Das reduziert die Komplexität und steigert die Effizienz.

Um die Umsetzung und Etablierung des OpenWealth API-Standards strukturiert im Markt voranzutreiben, haben wir gemeinsam mit Synpulse und SFTI verschiedene Kantonal- und Privatbanken zu einem physischen Roundtable am 29. Oktober eingeladen und sind dabei auf grosses Interesse gestossen. Die Ergebnisse aus den Diskussionen und Folgeabklärungen werden wir an einem virtuellen Follow-Up-Event mit zusätzlicher Teilnehmerkapazität besprechen. Wir laden interessierte Finanzinstitute herzlich dazu ein, mit uns Kontakt aufzunehmen.