Kulturelle Brücken: Von Madrid nach Zürich und darüber hinaus

Kulturelle Brücken: Von Madrid nach Zürich und darüber hinaus

Für Absolvierende mit einem Abschluss in Business, Economics, IT oder Kommunikation bietet SIX ein 18-monatiges International Graduate Program. Dabei arbeiten die Graduates in vier verschiedenen Abteilungen – eine davon im Ausland. Nadja Tungprasert ging nach Madrid. Marina Mendicute Alza nach Zürich. Im Gespräch teilen sie ihre Eindrücke und Erfahrungen.

Nadja, Marina, Ihr habt beide das International Graduate Program bei SIX absolviert. Im Rahmen dessen habt ihr auch in Spanien, respektive in der Schweiz gearbeitet. Was sind eurer Erfahrung nach die grössten Unterschiede zwischen den beiden Ländern?

Nadja Tungprasert (NT): Für mich war der grösste Unterschied die Zeitumstellung im Arbeitsrhythmus. In Spanien beginnt der Arbeitstag später und die Essenszeiten rutschen dementsprechend nach hinten. Daran musste ich mich zuerst gewöhnen. Danach gefiel es mir aber sehr gut.

Marina Mendicute Alza (MMA): Mir ging es genauso, einfach umgekehrt. Dieser kleine Unterschied verändert den ganzen Tagesablauf. Ich habe schnell verstanden, dass es keine gute Idee ist, ein Arbeitsmeeting auf 12 Uhr zu legen.

Was habt ihr an der Kultur des jeweiligen Landes am meisten geschätzt?

MMA: Mich hat das Umweltbewusstsein der Schweizerinnen und Schweizer erstaunt. Die Schweizer Bevölkerung integriert die Natur in ihre Lebensweise. Das finde ich sehr bewundernswert.

NT: Für mich war es die Offenheit und Direktheit der Spanierinnen und Spanier. Sie sagen, was sie denken und sind gleichzeitig warmherzig und unkompliziert. Dadurch habe ich mich in Madrid sehr willkommen gefühlt.

Neben der nationalen Kultur habt ihr auch die Arbeitskultur von SIX kennengelernt. Wo seht ihr Stärken in Spanien und der Schweiz?

NT: Zwei Dinge sind mir besonders aufgefallen: Einerseits die grosse Loyalität der BME-Mitarbeitenden zum Unternehmen, andererseits der starke Fokus auf und die grosse Expertise über die Wachstumsmärkte in Lateinamerika. An der Arbeitskultur in der Schweiz schätze ich die flachen Hierarchien.

MMA: Ich empfinde die Arbeits- und Kommunikationskultur in der Schweiz als sehr direkt und transparent. Es wird sehr zielorientiert vorgegangen, um einen Konsens zu erarbeiten. Ausserdem stärkt diese Art den Respekt im Umgang miteinander und die Vielfalt. In Spanien legen wir grossen Wert auf die persönlichen Beziehungen und die soziale Interaktion. Auch das fördert ein kooperatives Arbeitsklima.

Ihr kennt jetzt beide Arbeitskulturen: Was können die Schweiz und Spanien dabei voneinander lernen?

MMA: Die Schweiz kann von der spanischen Art der sozialen Interaktion lernen. Spanien könnte sich vom effizienten Kommunikationsstil in der Schweizer Arbeitswelt ein Scheibchen abschneiden.

NT: Ich hätte gesagt, gerade in der Direktheit der Kommunikation kann die Schweiz von Spanien lernen, um Prozesse geradliniger zu gestalten und Entscheidungen schneller zu treffen.

Nach eurer Zeit im International Graduate Program gehen eure Karrieren bei SIX weiter. Wie werdet ihr die erworbenen Kompetenzen in eurer künftigen Rolle einsetzen?

NT: Durch meine Arbeit in Madrid habe ich mir ein besseres Verständnis für unterschiedliche Kulturen aneignen können. Ausserdem trage ich die wertvollen Einblicke in die spanischen und die lateinamerikanischen Finanzmärkte mit. Beides wird mich auf meinem weiteren Berufsweg weiterbringen.

MMA: Dadurch, dass ich in verschiedenen Abteilungen in Zürich tätig war, konnte ich besonders auch meine Flexibilität fördern. Ich nehme vielfältige Erfahrungen und zahlreiche neu erworbene Kenntnisse mit in meine Arbeit für die Business Unit Exchanges – besonders auch die ganzheitliche Perspektive auf die Unternehmenstätigkeit von SIX.