Inhaltsverzeichnis
- Seit wann gibt es Aktienkurse?
- Aktienkurse sorgen für Preistransparenz
- Aktienkurse ermöglichen den Blick in die Vergangenheit … und in die Zukunft?
- Wie Aktienkurse das Vertrauen in Zahlenform widerspiegeln
- Wie orientieren sich Märkte und die Politik an Aktienkursen?
- Wie können Aktienkurse die Motivation der Mitarbeitenden steigern?
- Wie dient der Aktienkurs als Währung für Wachstum?
Seit wann gibt es Aktienkurse?
Zurückverfolgen lassen sich Aktienkurse bis ins Jahr 1602, als die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) als erstes Unternehmen weltweit öffentlich handelbare Anteile ausgab. In Amsterdam entstand damit die erste Börse, an der Aktien regelmässig gehandelt und die Kurse noch handschriftlich notiert wurden.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde erstmals deutlich, wie der technologische Fortschritt die Entwicklung des Börsenhandels im Verlauf der Zeit immer wieder beflügelt hat. Damals revolutionierte der Börsenticker, ein elektromechanisches Gerät zur Weitergabe von Kursinformationen über Telegrafenleitungen, den Handel.
Insbesondere in den USA, wo der New Yorker Börsenticker ab 1867 eingesetzt wurde, konnten Kurse nun erstmals nahezu in Echtzeit zwischen verschiedenen Städten verbreitet werden. Damit entstand die Grundlage für verlässliche und schnelle Marktinformationen, die für effiziente Märkte essenziell sind.
Aktienkurse sorgen für Preistransparenz
Den Kurs und damit den Wert eines Unternehmens bestimmen Angebot und Nachfrage. An der Börse treffen sich Käufer und Verkäufer, um Aktien zu einem möglichst tiefen Preis zu kaufen und zu einem möglichst hohen zu verkaufen. Immer, wenn sie sich auf einen Preis einigen und ein Handelsabschluss stattfindet, wird der Kurs neu berechnet. Diese Preisverhandlung erfolgt nach klaren Regeln und ist öffentlich. Dies erlaubt den Investierenden, sich laufend ihre Meinung zu bilden – und mit eigenen Kauf- oder Verkaufsaufträgen den Kurs mitzubestimmen.
Aktienkurse ermöglichen den Blick in die Vergangenheit … und in die Zukunft?
Ein Blick auf die Kursentwicklung eines Unternehmens ist wie ein Blick in dessen Tagebuch. Steigende, fallende oder stagnierende Aktienkurse beschreiben nicht nur das damalige Marktumfeld mit Boomzeiten und Crashs, Krieg und Frieden sowie ruhigere Phasen der Stabilisierung, sondern auch, wie robust ein Unternehmen Krisen gemeistert oder ob es von Branchentrends profitiert hat.
Für Investierende ist diese Rückschau Gold wert. Zwar sind Performances in der Vergangenheit keine Garantie für Performances in der Zukunft – wie jeder Finanzdisclaimer betont –, aber vergangene Kursverläufe können durchaus Hinweise auf Managementqualität, Reaktionsfähigkeit und Zukunftsperspektiven eines Unternehmens geben. In Aktienkursen widerspiegeln sich also nicht nur ökonomische Fakten eines Unternehmens, Industriezweigs oder einer ganzen Volkswirtschaft, sondern sie sind auch Ausdruck von Erwartungen, Hoffnungen oder Skepsis all jener, die ihr Geld in ein Unternehmen, eine Branche oder eine Weltregion stecken.
Wie Aktienkurse das Vertrauen in Zahlenform widerspiegeln
Ein Aktienkurs ist also mehr als ein aktueller Marktwert, er ist ein öffentliches Vertrauenssignal. Steigt der Kurs, glauben Investierende an die Strategie, das Geschäftsmodell und die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Dieses Vertrauen basiert nicht nur auf Erwartungen, es wird auch durch die formale Börsenkotierung untermauert, die mit Offenlegungspflichten, regelmässigen Prüfungen und klaren regulatorischen Standards einhergeht. So manifestiert sich in einem Aktienkurs das Bekenntnis zu Transparenz, Rechenschaft und Governance eines kotierten Unternehmens.
Wie orientieren sich Märkte und die Politik an Aktienkursen?
Weil sie in Indizes einfliessen, die wiederum ganze Branchen oder Volkswirtschaften abbilden, beschreiben Aktienkurse nicht nur Einzelunternehmen. Der SMI, der S&P 500 oder der MSCI World sind also weit mehr als bloss Zahlenkolonnen. Sie gelten als Gradmesser für wirtschaftliche Stabilität und Marktstimmung. Solche Indizes dienen privaten und institutionellen Investierenden als Messinstrument für ihre Anlagestrategien. Den Unternehmen helfen sie, sich mit ihren Wettbewerbern zu vergleichen. Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Politik und Wirtschaft dienen sie als Stimmungsbarometer für ökonomische Entwicklungen.
Wie können Aktienkurse die Motivation der Mitarbeitenden steigern?
Aktienkurse können auch innerhalb eines Unternehmens einen hohen Stellwert haben. Besonders dann, wenn Mitarbeitende direkt am Unternehmenserfolg beteiligt sind, etwa über Aktienoptionen oder Bonusprogramme. Ein steigender Kurs bietet nicht nur einen finanziellen Vorteil, sondern auch Anerkennung. Mitarbeitende sehen konkret, wie ihre Arbeit zur Wertsteigerung beiträgt. Das motiviert, fördert die Identifikation und kann die Bindung ans Unternehmen deutlich stärken.
Wie dient der Aktienkurs als Währung für Wachstum?
Ein hoher Aktienkurs ist mehr als ein schöner Anblick für das Aktionariat, er ist handfestes Kapital. Unternehmen können ihre Aktien als «Währung» nutzen, um strategische Zukäufe zu finanzieren oder internationale Partnerschaften einzugehen.
Gerade bei Fusionen und Übernahmen spielt das eine wichtige Rolle: Ein stabiles Kursniveau ermöglicht es, mit eigenen Anteilen zu bezahlen oder Investoren zu überzeugen. Auch in Wachstumsphasen, etwa beim Markteintritt in neue Regionen, verschafft ein attraktiver Kurs Handlungsspielraum und eine positive Reputation.
SIX verbreitet die aktuellen Aktienkurse an der Schweizer Börse während des ganzen Handelstags. Nach Börsenschluss sind die Schlusskurse erhältlich.
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