Über Molecular Partners:

2004 von Doktoranden der Universität Zürich gegründet, entwickelt Molecular Partners innovative DARPin-Therapeutika in Zusammenarbeit mit weltweit führenden Partnern, um eine breite Palette wirksamer Medikamente gegen Krebs und andere schwere Erkrankungen bereitzustellen.

Seit dem IPO im Jahr 2014 hat sich Molecular Partners von den ersten Schritten in der klinischen Entwicklung bis hin zur  klinischen Validierung zur Einführung innovativer neuer Therapien für Patient:innen weiterentwickelt. Das Unternehmen hat sein Spektrum an Arzneimittelkandidaten erweitert und eine Reihe erfolgreicher strategischer Partnerschaften aufgebaut. SIX Swiss Exchange sprach mit Patrick Amstutz, CEO von Molecular Partners, darüber, wie das Unternehmen seit dem Börsengang erfolgreich gewachsen ist.

Warum SIX Swiss Exchange, warum die Schweiz?

Wie bei vielen IPOs war die Entscheidung, an die Börse zu gehen, naheliegend: Kapital zu beschaffen, das internationale Wachstum voranzutreiben und die Sichtbarkeit zu erhöhen – alles Punkte, die zu den Kernstärken der Schweiz passen.

«Wir haben SIX Swiss Exchange aus mehreren Gründen als Börsenplatz ausgewählt. Als Schweizer Start-up war es für uns damals eine logische Wahl im Heimatmarkt zu bleiben. Ausserdem geniesst SIX Swiss Exchange einen starken Ruf und ist eine stabile, gut etablierte und regulierte Börse. Eine Kotierung in der Schweiz verschaffte uns Zugang zu einem gut dimensionierten lokalen Investorenkreis, der ein ausgezeichnetes Verständnis dafür hat, wie Biotech- und HealthCare-Unternehmen funktionieren. Gleichzeitig konnten wir so nahtlos globale Investoren – sowohl Privatanleger als auch institutionelle – ansprechen,» erklärte Amstutz.

Anders als an anderen grossen Börsen, so Amstutz, gehen Unternehmen wie Molecular Partners bei SIX Swiss Exchange nicht zwischen den grösseren Firmen unter – gleichzeitig profitieren sie jedoch voll von den Liquiditätsvorteilen.

Das Beste aus der Börsenkotierung herausholen

Seit der Börsenkotierung hat sich Molecular Partners von einem aufstrebenden Biotech-Unternehmen zu einem etablierten und weltweit führenden Branchenakteur entwickelt.

Dies wurde teilweise durch die höhere Sichtbarkeit ermöglicht, die mit einer Börsenkotierung einhergeht, wie Amstutz betont.

«Die Börsenkotierung hat unsere Sichtbarkeit erhöht und uns besseren Zugang zu Kapital verschafft, wodurch unser Wachstum und unsere Entwicklung deutlich beschleunigt wurden. Dieses Kapital hat Innovationen vorangetrieben, die klinische Entwicklung unserer Produkte unterstützt und uns geholfen, Spitzenkräfte zu gewinnen. Zudem bot es uns finanzielle Stabilität in einer Zeit beispielloser Volatilität. Das höhere Profil hat uns zu einer klareren strategischen Ausrichtung und mehr Disziplin veranlasst, wobei uns die Rückmeldungen und die Unterstützung unserer Aktionäre sehr geholfen haben,» erklärte Amstutz.

Wie bei vielen Börsengängen bot die Kotierung den frühen Investoren von Molecular Partners – darunter Venture-Capital- und Private-Equity-Gesellschaften – den Ausstieg aus ihren Beteiligungen und ebnete der Firma gleichzeitig den Weg für die Aufnahme neuer Kapitalgeber.

«Durch den Ausstieg vieler unserer frühen VC-Investoren konnten wir neue Investoren für die nächste Phase gewinnen, in der wir uns stärker auf die klinische Entwicklung unserer Medikamente konzentrieren», erklärte Amstutz.

Die gestiegene Bekanntheit der Marke hat Molecular Partners auch bei der internationalen Expansion unterstützt. 2021 gab das Unternehmen ein IPO von American Depository Receipts (ADRs) an der Nasdaq über 63,8 Millionen US-Dollar bekannt und erweiterte damit seine Präsenz in den USA. Insgesamt hat Molecular Partners, einschliesslich des IPO bei SIX Swiss Exchange, der ADR-Notierung an der Nasdaq und weiterer Kapitalmassnahmen, rund 250 Mio. CHF über die Kapitalmärkte aufgenommen.

Die sichtbaren Erfolge

Seit dem Börsengang kann Molecular Partners auf eine beeindruckende Reihe von Erfolgen zurückblicken.

«In den mehr als zehn Jahren seit unserer Börsenkotierung hat sich das Unternehmen stark weiterentwickelt, doch wir haben stets eine klare Vision verfolgt: bedeutende, bislang unzureichend gedeckte medizinische Bedürfnisse mit unseren DARPin-Arzneimittelkandidaten zu adressieren und konkrete Lösungen für Patient:innen zu bieten,» erklärte Amstutz.

2014 befanden sich bei Molecular Partners zwei Kandidaten in der klinischen Entwicklung. Seitdem hat das Unternehmen sechs weitere DARPin-Therapeutika für die klinische Prüfung bei Patient:innen entwickelt, und weitere befinden sich bereits in der Pipeline.

«Wir haben proprietäre DARPin-Plattformen entwickelt, die neuartige und differenzierte DARPin-Therapeutika für schwer behandelbare Krebsarten ermöglichen,» erklärte Amstutz.

Ein weiterer Erfolgsfaktor für Molecular Partners sind die Zusammenarbeit und Partnerschaften mit führenden Pharmaunternehmen.

«Wir haben stets danach gestrebt, unser Portfolio durch Partnerschaften zu erweitern und zu stärken. Dabei arbeiteten wir eng mit Allergan – heute Abbvie – im Bereich Ophthalmologie, mit Amgen im Bereich der Immunonkologie und mit Novartis im Bereich der Virologie während der Covid-19-Pandemie zusammen. Besonders die Partnerschaften rund um Abicipar (Allergan) und Ensovibep (Novartis) waren für unsere Entwicklung entscheidend: Sie lieferten wertvolle Erfahrungen in der klinischen Arzneimittelentwicklung und Herstellung und stellten zugleich wichtige Durchbrüche für DARPin-Arzneimittelkandidaten in der klinischen Anwendung für Patient:innen dar,» erklärte Amstutz.

Insgesamt hat Molecular Partners aus diesen Partnerschaften Finanzierungen in Höhe von 450 Mio. CHF erhalten.

Quote from Matthew Nurse, Head of  SIX Market Data , on streaming data quality long term success.

Durch unsere strategische Zusammenarbeit mit Orano Med haben wir nun das Potenzial, eine führende Rolle im Bereich der Radiopharmazeutika einzunehmen – mit einer Pipeline von bis zu zehn zielgerichteten Alpha-Radiotherapien und einer Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette von Radiopharmazeutika durch komplementäre Technologien und Kompetenzen.

Patrick Amstutz, CEO, Member of the Management Board, Member of the Board of Directors, Molecular Partners

Erkenntnisse aus dem IPO

Mit der allmählichen Erholung des europäischen IPO-Marktes beginnen neue Biotech-Unternehmen vorsichtig ihre Optionen für eine Börsenkotierung zu sondieren.

Amstutz hob hervor, dass ein Börsengang eine hervorragende Chance für aufstrebende Unternehmen ist, ihr Wachstumspotenzial zu entfalten. Gleichzeitig betonte er, dass dies zum richtigen Zeitpunkt und auf die richtige Weise geschehen muss. «Zwar eröffnet eine Kotierung neue Türen und Kapitalquellen, doch entscheidend ist, dass Unternehmen nicht zu früh an die Börse gehen,» schloss er.